Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 14 Coquihalla Canyon Provincial Park (Othello Tunnels) - E.C. Manning Provincial Park - und es wird kalt...

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AnnSchi
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Beigetreten: 29.08.2018 - 08:38
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Tag 14 Coquihalla Canyon Provincial Park (Othello Tunnels) - E.C. Manning Provincial Park - und es wird kalt...
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Freitag, 7. Juni 2019
Gefahrene Meilen: 
52 Meilen
Fazit: 
Schöne Wanderung durch die Othello Tunnels

Um 6 klingelt der Wecker. Ich schau aufs Handy – was ist denn jetzt los es ist doch erst 6 Uhr. Mein Mann hatte den Wecker versehentlich zwei Stunden zu früh gestellt. Macht nix, Kids wachen gar nicht erst auf und mein Mann und ich entscheiden uns kurz darauf, mal die Dusche im Womo auszuprobieren, da wir ja schon Full-Hookup haben. Wir sind begeistert. Es ist genügend Druck auf der Leitung, das Wasser ist wunderbar warm und die Duschkabine ist ausreichend gross. Aber das Beste: Es wird wirklich nur die Duschkabine nass. Ich kannte das von früher bei einer Wohnmobilreise mit meinen Eltern so, dass das ganze Bad praktisch die Dusche war und nach dem Duschen war alles komplett aass – also inkl. WC-Schüssel usw. Hier ist die Dusche wunderbar mit Schiebe-Duschwand (bestehend aus einer Art festen Plastikfolie) abgetrennt vom übrigen Bad und da wird nix sonst nass. Nach dieser Dusche, frag ich mich wozu man eigentlich die Campgroundduschen braucht – aber naja überall hat man natürlich keinen Full-Hookup – ob dann wohl der Wassertank ausreicht…wenn dann auch noch 4 Personen Duschen wollen? Tut er…kann ich an dieser Stelle schon mal verraten?

Gegen 8 sind dann alle wach und nach dem Frühstück geht’s Richtung Coquihalla Canyon Provincial Park  (Ohtello Tunnesl). Parken müssen wir ca 1km entfernt vom eigentlichen Parkplatz des Provincial Parks. Der Parkplatz dort wird gerade umgebaut und daher ist die Zufahrt gesperrt -mindestens für Womos – Autos sehen wir das ein oder andere am Strassenrand parkiert, als wir uns zu Fuss auf den Weg Richtung Parkinglot machen, von wo aus der Trail durch die Othello Tunnels startet. Früher ist hier die Kettle Valley Railway durchgefahren. Heute gibt es einen Trai, welcher der alten Eisenbahnlinie durch Tunnels und über Brücken folgt (Schienen hats keine mehr).  Die Kids haben ihre Stirnlampen montiert (ist nicht unbedingt nötig – den Weg findet man ohne Probleme auch ohne Taschenlampe? – aber die Kids finden das natürlich toll). Durch den beeindruckenden Canyon schlängelt sich der Coquihalla River. Der Weg ist ca 3.5 km lang hin und  zurück (wäre problemlos auch mit einem Kinderwagen machbar da sehr breit und alles flach) wobei der 2. Teil durch den Wald führt und nicht mehr durch Tunnels oder über Brücken. Irgendwannd gelangen wir zum „Ende“ des Trails bzw. ab hier zweigt ein Weg bergauf ab, der wieder zum Parkinglot führt. Da wir nicht die gleiche Strecke wieder zurücklaufen wollen, entscheiden wir uns für den Weg über den „Hügel“. Ab hier wird der Weg schmal und schlängelt sich bergauf durch den Wald – also nix mehr für Kinderwagen oder Personen die nicht gut zu Fuss sind. Bärenspray hatten wir auch dabei – man weiss ja nie – obwohl der Bär müsste schon taub sein, wenn er uns (bzw. die zwei Kleinen) nicht hören würde. Die meisten anderen entscheiden sich umzukehren und so treffen wir auf unserem weiteren Weg nur noch ein einziges mal auf andere Wanderer. Ein bisschen ein mulmiges Gefühl hab ich schon wegen Bären und Co...aber dass verliegt rasch. Es geht stetig bergauf durch den Wald – spektakuläre Aussichten gibt’s nicht – uns gefällts trotzdem. Wir treffen auf Eichhörnchen und irgendwann legen wir eine kurze Rast ein und es gibt eine kleine Stärkung. Dann geht’s weiter bergauf und irgendwann meint der Kleine so „uuuups da kommt ja ein Bisi (Schweizerdeutsch für Pipi)“ und schon läufts die Hosenbeine hinab. Aber hei – wir sind natürlich auf alles vorbereitet und haben ein komplettes Set Ersatzwäsche dabei. Also kurz umgezogen und weiter geht die Wanderung – immer noch bergauf – na hoffentlich sind wir bald oben, sonst machen die Kids vermutlich irgendwann schlapp – oder ich?. Dann haben wir es aber geschafft und ab hier geht’s nur noch bergab alles durch den Wald zurück zum Parkinglot und von da dann nochmal ca. 1km zurück zur Strasse wo unser Womo steht. Insgesamt sind wir rund 7km statt der geplanten 3.5 km, die erst noch komplett flach gewesen wären, gelaufen. Wir sind total stolz auf unsere zwei Jungs, die das ganz ohne Gejammer mitgemacht haben. 

Dann geht die Fahrt weiter Richtung E.C. Manning Provicnial Park. Für heute haben wir den Lightning Lake Campground bereits 4 Monate im Voraus gebucht, weil Wochenende ist. Eigentlich müssten wir noch Wasser kaufen, aber mein Mann meint, da kommt bestimmt noch eine Tankstelle, wo wir das machen können. Denkstde – nix da Tankstelle. Aber kurz bevor wir beim Campground ankommen, gibt’s einen RV Park bei Sunshine Valley und da gibt’s auch einen kleinen Shop. Das ist aber auch der einzige Laden hier in der näheren Umgebung – entsprechend war das Wasser jetzt kein Schnäppchen?. Mittlerweile hat das Wetter komplett umgeschlagen. Es ist „saukalt“ und der Ladenbesitzer meint, er holt jetzt dann seine Schneefräse wieder aus der Garage. Kurz nachdem wir im E.C. Manning waren, hatte es dort dann wohl auch tatsächlich geschneit. Wir sollten im weiteren Verlauf unserer Reise aber durchaus noch in den "Genuss" von Schnee im Juni kommen…aber dazu später mehr.

Wir verpassen tatsächlich die Aussfahrt zum Campground und fahren darum bis zum Visitor Center und erkundigen uns nach dem Weg – dort bestätigt man uns, dass wir daran vorbei gefahren sind (kurz vor dem Visitor Center wäre die Ausfahrt gewesen). Also fahren wir die paar Meter zurück und finden den Campground auch ohne Probleme. Die Zufahrt ist eine Schotterstrasse aber problemlos zu fahren. Unser Stellplatz Nr. 15 ist wieder gegenüber vom Spielplatz – der in Topzustand ist und ziemlich neu ausschaut. Überhaupt gefällt uns der der Campground sehr – trotz schlechtem Wetter. Schöne, private, grosszügige Sites im Wald gelegen – absolut ruhig. Leider ist das Wetter nicht besser und es regnet gerade in Strömen. Als sich das Wetter dann doch beruhigt, machen wir einen kurzen Spaziergang zum See. Hier ist alles ziemlich nass und wir müssen über Baumstämme und Steine im Wasser balancieren, damit wir mit trockenen Füssen zum See gelangen. Der See ist malerisch im Wald gelegen und bei schönem Wetter wäre das wohl ein Postkartenmotiv – aber auch so ist es schön und vor allem einfach nur ruhig – wir sind wieder mal ganz alleine und beobachten eine Entenmami mit kleinen Entchen die gerade am Tauchen üben sind – wie süss. Tia, und es kommt wies kommen muss, der Kleine geht zu nahe ans Wasser und landet mit dem Fuss im kühlen Nass. Nun denn, ab geht’s zurück z um Womo - wir wollen keine weiteren Krankheitsfälle - ich bin übrigens mittlerweile längst wieder topfit.

Es hat wieder begonnen zu regnen und so schreiben wir ein paar Postkarten an die Daheimgebliebenen. Als es aufhört zu regnen, drehe ich mit den Kids eine Runde auf dem Campground und Papi bereitet das Abendessen zu. Es wird gegrillt – komme was da wolle. Feuerholz kauft er beim Ranger, der seine Runden auf dem Campground dreht. Wir entdecken auf unserem Spaziergang über den Campground einen Specht der sich an den „Nummernschildern“ der Campsites zu schaffen macht – na ob das eine gute Idee ist da ein Nest zu bauen? Der Campground ist gut gefüllt und es hat nur sehr wenige freie Stellplätze. Vor dem Abendessen bleibt noch Zeit den Spielplatz zu erkunden. Das mit dem Grillen hat geklappt – aber es war dann doch zu kalt zum Draussen essen. Und auch das Womo ist deutlich ausgekühlt mittlerweile. Also schmeissen wir zum ersten mal den Generator an – natürlich während der erlaubten Zeiten gemäss Campgroundregeln – und heizen das Womo für etwa 20 Minuten auf. Wie wir später herausfinden, funktioniert die Heizung auch mit der Hausbatterie – nur die Klimaanlage und die Mikrowelle (ja eine solche gibts auch im Womo - zusätzlich zum Backofen) brauchen externen Strom oder dann eben den Generator. Nach dem Essen machen wir einen gemütlichen Spieleabend im Womo und gehen dann bald schlafen….es regnet….immer noch…oder wieder – wie auch immer – es ist jedenfalls nass.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

Liebe Grüsse

AnnSchi


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