So, weiter geht es mit meinem Reisebericht, ich hoffe, dass ich nun zügig fertig werde.
Der Wind hat sich leider wieder verstärkt, er weht ganz schön ums RV. Das Frühstück draußen muss leider wieder ausfallen. Und es ist ganz schön frisch draußen.
Wir möchten auf dem Weg zum Boulder Beach CG 2-3 trails laufen. Ich habe mir mal den Bowl of fire trail, Owl canyon trail und evt. noch den Bluffs trail ausgesucht. Vom Bowl of fire hatte ich keine map, ich hatte nur davon gelesen. In mapsme habe ich ihn eingegeben, und auch den Parkplatz angezeigt bekommen, klappt doch. Nach dem Frühstück ging es los auf die Northshore Road. Mal schauen, wie das mit dem Wind beim wandern ist, vielleicht lässt er ja noch etwas nach. Kalt war es auf jeden Fall, also etwas wärmer anziehen ist angesagt. Nach ca. 45 min. war der Parkplatz erreicht, außer uns war niemand dort. Es beschlich uns gleich wieder ein ungutes Gefühl, sollen wir das RV hier stehen lassen? Aber das Pech, 2 x den Katalysator geklaut zu bekommen, werden wir ja wohl nicht haben. Hoffentlich. Auf dem Parkplatz gab es eine Karte, hier geht es zum Northshore Summit, vom Bowl of fire nichts zu lesen. Bei mapsme wird mir angezeigt, dass der trail oben weitergeht. Also los. Es geht ein kurzes Stück, ca. 800 m nach oben. Toller Aussichtspunkt ist das hier oben, leider aber auch ganz schön windig und kalt. Der trail führt weiter, wir hoffen es wird irgendwann windgeschützter. Ein kurzer Blick zurück zum RV, es steht immer noch alleine da. Ab jetzt können wir es nicht mehr sehen, Daumen drücken ist angesagt. Es führt uns ein schmaler Pfad mal auf, mal ab ins Hinterland. Von einer "roten Schüssel" nichts zu sehen. Als wir nach einer knappen Stunde laut mapsme am Ziel angekommen sind, wissen wir das kann nicht stimmen. Nirgendwo was zu sehen, was danach aussieht, das wir richtig sind. Schade, bisher hat mich die app noch nie in die Irre geführt. Hätte ich mich doch besser informieren sollen. Aber wir nehmen wie es ist. Ein Pfad ist ab hier auch kaum noch zu sehen also drehen wir um und laufen den gleichen Weg wieder zurück. Als wir endlich wieder den Parkplatz sehen können, stehen noch 2 Autos, eins mit Pferdeanhänger auf dem Parkplatz und 2 Männer laufen um die Autos herum. Oh, wir ahnen schlimmes. Aber wie es sich herausstellt, laden sie tatsächlich Pferde ab und reiten damit los. Wie im wilden Westen und wir werden schon paranoid. Bis zum Northshore Summit sind es retour 1,6 km zu laufen, für eine kurze Wanderung sehr gut geeignet. Wir waren insgesamt 5 km unterwegs, der weitere Weg ab dem Aussichtspunkt lohnt aber nicht wirklich.
Als wir an unserem RV ankommen, sind wir richtig durchgefroren, deswegen entschließen wir uns erst einmal gegen eine weitere Wanderung. In der Nähe wäre noch der Redstone trail und der Anniversary Narrows trail. Diese sind bestimmt auch sehr schön, aber bei dem Wind haben wir nicht so recht Lust. Also machen wir uns weiter auf den Weg Richtung Las Vegas. Je näher wir Las Vegas kommen, desto windstiller wird es und auch umso wärmer. Bevor wir zum Owl canyon fahren, verlassen wir die Northshore road und machen noch einen kleinen Abstecher nach Henderson für ein paar Besorgungen. Um 14.00 Uhr erreichen wir dann den Parkplatz des Owl Canyon Trailhead. Es ist jetzt richtig schön warm und auch der Wind hat merklich nachgelassen. Mein Mann hat sich hier in die Sonne gesetzt und mich zum wandern geschickt . Er konnte sich dazu nicht aufraffen. Gut, ich kriege das auch alleine hin, hier hatte ich auch eine Wegbeschreibung. Diese benötigt man aber eigentlich nur am Anfang. Wenn man einmal im Canyon ist, geht es einfach nur im Canyon entlang bis zum Ende. Auch hier war keine Menschenseele auf dem Parkplatz, die meisten Amerikaner laufen bekanntlich nicht so gerne. Vom Parkplatz geht es einen Abhang nach unten, bis zu einem wash. Diesen überquert man und hält sich dann links, Steinmännchen und ein schmaler Pfad weisen den Weg. Nach einem kurzen Stück geht es dann in den Canyon. Dieser trail ist wirklich sehr schön, der canyon wird an manchen Stellen sehr eng. Eulen habe ich leider keine gesehen, aber die Nester und "Hinterlassenschaften" kann man durchaus sehen. Alleine hier zu laufen, war manchmal schon ein etwas merkwürdiges Gefühl, vor allem durch die beiden Tunnel die man gegen Ende durchqueren muss. Auf dem Rückweg kamen mir dann doch noch ein paar Wanderer entgegen. Hätte mich doch auch sehr gewundert niemandem zu begegnen. Der trail ist bis zum Ende retour knapp 4 km lang, man kann aber auch etwas früher umkehren. Sehr schöner trail, hatte ich so nicht erwartet.
Wir machten uns auf den Weg zum Boulder Beach Campground, wo wir ja für die letzten beiden Nächte einen Platz reserviert hatten. Die reservierte site war schnell gefunden, wir kannten uns ja schon aus. Der CG war voll, das kannten wir vom Anfang unserer Reise nicht. Und wie sich heraus stellte, haben wir eine site reserviert, die mit einem "Behindertenschild" gekennzeichnet war. Dürfen wir da überhaupt stehen? Bei der Reservierung haben wir da nicht darauf geachtet. Wir entschieden uns beim CG host nachzufragen, obwohl wir bei unserer 1. Übernachtung da keine Hilfe bekamen. Aber heute war jemand anderes da und sie war sehr hilfsbereit. Sie erklärte uns, dass wir evt. Ärger bekämen. Manchmal würden die Ranger kontrollieren und Ausweise verlangen. Wir sollten lieber auf eine andere site umbuchen, 2 wären noch frei, zum Glück. Ihre Kollegin wäre auch gerade auf dem Platz unterwegs, wenn wir beim umbuchen Hilfe benötigen, kann sie das erledigen. Aha geht also doch, der host am Anfang der Reise hatte dann wohl keine Lust. Wir haben uns dann für die site 115 entschieden, mein Mann hat dann schon eingeparkt, während ich mich um die Umbuchung gekümmert habe, wlan sei Dank. In der Zwischenzeit kam dann auch die Kollegin und fragte ob wir reserviert haben, da sie keine Reservierung für diese site angezeigt bekommt. Ich erklärte ihr unser Problem, in der Zwischenzeit war dann auch die Umbuchung aktualisiert und wir konnten uns mit gutem Gewissen häuslich einrichten. Wieder was gelernt. Die ursprünglich gebuchte site ist dann tatsächlich frei geblieben, eigentlich könnte man sie ja am letzten Tag für alle frei geben. Obwohl der CG voll war, war es eine tolle Atmosphäre. Überall wurden am Abend die Lagerfeuer entzündet, es lag Grillduft in der Luft und es war trotz der vielen Camper sehr ruhig.