19.09.2022
Zeitig am Vormittag musste - auf Wunsch des Hosts – der CG wegen Winter-Schliessung geräumt werden, obwohl wir auf dem gemütlichen Kleanza CG gerne noch ein wenig länger geblieben wären.
In Terrace, einer lebhaften Stadt mit vielen Geschäften, nahmen wir uns Zeit für einen ausführlichen Einkauf im gut sortierten Walmart, auch „Flüssignahrung“ für die Abende am Campfire stand auf dem Zettel. Danach Tanken, Geldautomat und zum Visitor Center, das leider trotz angegebener Öffnungszeiten geschlossen war. Immerhin gab es neben dem Gebäude die Möglichkeit zu dumpen und Wasser aufzufüllen. So mussten wir auf Info-Material für die Tour zu unserem nächsten Ziel, die Nisga’a Lava Beds und das Nass Valley, verzichten.
Nach etwas Gekurve durch die Stadt fanden wir die Zufahrt zum Nisga’a Highway (BC #113) Richtung Nordwesten. Die Landschaft präsentierte sich mit einem wunderbaren Seen- und Bergpanorama.
Wir hielten zunächst bei dem einladend und interessant wirkenden General Store in Rosswood, zum Stöbern – und natürlich auch kaufen.
Ab dem Südeingang zu den Nisga’a Memorial Lava Beds begann sich die Strasse durch rechts und links liegende, unterschiedliche, teils bizarre Lavafelder zu winden.
Der ca. 18.000 ha grosse Nisga’a Memorial Lava Bed PP (Anhluut’ukwsim Laxmihl Angwinga’asankswhl Nisga’a PP) in den nordwestlichen Coast Mountains ist der erste, gemeinsam von BC Parks und den Nisga’a First Nations gemanagte Provincial Park. Die Lavafelder entstanden vor etwa 250 Jahren durch einen Vulkanausbruch und haben eine Ausdehnung von ca. 10 Kilometer mal 3 Kilometer. Nach Erzählungen der Nisga’a sollen durch den Vulkanausbruch etwa 2000 Menschen von ihrem Volk gestorben sein. Der Park wird von kleinen Seen, Bächen und Flüssen durchzogen. Der wunderschöne Lava Lake entstand im 18. Jh. durch das Aufstauen des Tseax River durch einen Lavafluss.
An dem verwunschen schönen Lava Lake musste eine Kaffeepause sein, ein toller See zum Picknicken, für Kanuten und Wanderer.
Da wir ausserhalb der Saison unterwegs waren, haben wir die normalerweise nur mittels geführter Touren begehbaren Lavafelder allein besucht, es gab weder Kontrollen noch Absperrungen. Wir waren fasziniert von den Farben und Formen, auch von der Vielfalt der Pflanzen und Flechten auf den Lavahügeln.
Entlang der Parkstrasse wurden noch andere view points links und rechts der Strecke empfohlen.
Nach ca. 95 km erreichten wir am späteren Nachmittag das auffällige, mit bunten indianischen Motiven bemalte Nisga’a Lava Beds and Area Visitor Center, sehr schön auf einem von Bäumen umgebenen Wiesenplatz gelegen.
Hier befindet sich auch der dazugehörige Nisga’a PP Campground im lichten Wald, auf dem ausser uns nur ein anderer TC stand. Später am Abend kam noch ein weiterer Camper. Das VC war seit Labourday geschlossen, es bestand aber die Möglichkeit der Selfregistration, was wir auch machten. Wir suchten uns eine grosszügige helle site und verbrachten einen schönen ruhigen Abend bei loderndem Campfire.
20.09.2022
Morgens frühstückten wir gemütlich und machten uns dann auf den Weg weiter nach Nordwesten. Unser Ziel war das Nisga’a Museum westlich des Dorfes Laxgalts’ap im Nass Valley, in dem mehr als 300 kulturelle Schätze der Nisga’a First Nations ausgestellt sein sollen. Als wir ankamen, erlebten wir eine Enttäuschung: Das Museum war seit Labourday nur noch von Mittwoch bis Samstag geöffnet - und wir standen dienstags vor der Tür. Wie schade!
Kurz entschlossen fuhren wir weiter auf kurviger, schmaler Strasse, vorbei an kleinen Weilern und entlang des Portland Kanals, zu dem Örtchen Gingolx, das am Ende des Portland Inlet gelegen ist. Eine herrliche Fahrt, bei der wir auch immer wieder Fotostops einlegten.
In Gingolx gefiel es uns richtig gut. Wir fanden ein kleines Coffee House, wo wir backofenwarme Cinnamon Rolls kauften, die leckersten unseres Urlaubs, dazu einen wunderbaren handgemahlenen frischen Kaffee.
Am Wasser entdeckten wir einen Picknick-Tisch, an dem wir uns diese Köstlichkeiten bei Möwengeschrei und Meerblick schmecken liessen. Von der winzigen Poststation schickten wir noch ein paar Postkarten „vom westlichen Ende Kanadas“ nach Hause, es war ein absolut entspannter Nachmittag.
Nach diesem sonnigen Aufenthalt am Meer fiel es uns richtig schwer, wieder den Rückweg anzutreten.
Wir stoppten nochmals bei den Lavafeldern, die nun im Nachmittagslicht besonders wirkten. Am Abend erreichten wir wieder Terrace. Die Suche nach einem CG für die Übernachtung gestaltete sich nicht so ganz einfach, denn von den wenigen waren die meisten schon geschlossen.
Auf der Weiterfahrt Richtung Prince Rupert hielten wir Ausschau nach einem boondocking-Platz irgendwo am Skeena River, der in der Abenddämmerung sehr einladend aussah.
Es gab jedoch hauptsächlich Parkplätze bzw. Privatwege, so dass wir spontan den kurzen Abzweig vom Hwy zur Kasiks Lodge and CG nahmen. In der von First Nations betriebenen Lodge wurden wir freundlich begrüsst und bekamen Kaffee angeboten. Der CG war etwa halb gefüllt, vorwiegend mit Dauercampern, die sites lagen am lichten Waldrand. Nach einem kleinen Abendessen schliefen wir, trotz nahem Hwy, tief und gut.
Viele Grüsse, Irma
Ich grüße dich Irma!
Nachdem unser Tourenziel Calgary und nicht wie Ihr Vancouver Island war, sind wir vom Steward/Cassiar Hwy. nach rechts/Westen in die schlaglochübersäte Nass Forest Service Rd. abgebogen, um in das Gebiet des Nisga´a Memorial Lava zu kommen.
Dort trafen wir auf eine bizarre, menschenleere Landschaft. Während unserer zwei Tage Aufenthalt, haben wir Anfang Oktober kein weiteres Wohnmobil gesehen.
Besonders gefallen hat uns die Straße entlang des Portland Kanals, kam der uns doch vor wie die „Kleinausgabe“ des Turnagain Arm südlich von Anchorage/Alaska.
Beste Grüße vom HANS
JEDE REISE BEGINNT MIT DEM ERSTEN SCHRITT
Hallo Irma,
die Lava Landschaft so allein zu entdecken hat bestimmt Spaß gemacht. Aber auch der Abstecher entlang des Portland Kanals war klasse.
Liebe Grüße
Susanne
Scout Womo-Abenteuer.de
Reiseberichte
Hallo Hans,
wir waren - ausser den beiden Womos auf dem Nisga'a CG (die wir übrigens danach nicht mehr gesehen haben) - ebenfalls das einzige Womo auf der Strecke durch die Nisga'a Region und das Nass Valley. Auf dem Lava Lake war noch ein Kanu-Paar unterwegs.
Ich habe gerade deinen RB von damals nochmals angeschaut. Wir sind aus Zeitgründen an den beiden Örtchen Gitwinksihlkw und New Aiyanhs vorbeigefahren, aber nach deinen schönen Bildern hätte es sich schon gelohnt.
Dein Vergleich von Portland Kanal und Turnagain Arm/Alaska trifft gut zu. Beides wirklich traumhafte Strecken mit tollen Ausblicken, die wir sehr genossen haben.
Viele Grüsse, Irma
2012 Südwesten 2015 Yellowstone/Badlands/RMNP Herbstfahrer's Reiseberichte
Liebe Susanne,
es war ein spannender Kontrast, nach soviel Wäldern und Gewässern in dieser unwirklichen Lava-Landschaft zu sein. Und keine Menschenseele ausser uns war unterwegs.
Die Fahrt entlang des Portland Kanals und der Besuch von Gingolx hat uns sehr gefallen. Ein bisschen wie eine Reise ans "Ende der Welt".
Liebe Grüsse, Irma
2012 Südwesten 2015 Yellowstone/Badlands/RMNP Herbstfahrer's Reiseberichte
Hi Irma,
die Ecke sieht wirklich schön und besuchenswert aus. Auch wenn ihr Pech mit dem Museum hattet, so habt ihr doch viel erlebt und gesehen
Liebe Grüße, Mike
Experience!
Scout Womo-Abenteuer.de
Hallo Irma,
Lava ist auch nicht so unbedingt meins, auch müssen wir mal sehen ob wir das zeitmäßig noch einbauen können.
PS: Das mit dem WLan würde uns reichen!
Viele Grüße aus dem Münsterland
Hallo Mike,
die Portland-Inlet-Strecke war wunderschön, vor allem weil wir auf unserer Fahrt - im Gegensatz zum vollen Hwy am Turnagain-Arm/Alaska - kein einziges anderes Fahrzeug getroffen haben. So konnten wir die Landschaft richtig geniessen.
Das geschlossene Museum war schon schade, wir haben aber auf VI ein anderes sehr interessantes Museum besucht. Das war ein guter "Ersatz".
Viele Grüsse, Irma
2012 Südwesten 2015 Yellowstone/Badlands/RMNP Herbstfahrer's Reiseberichte
Hallo Kali,
Das muss auch nicht. Es gibt soviel andere eindrucksvolle Landschaften auf eurer Route. Die begrenzten Reisetage sind der limitierende Faktor, daher haben wir unsere Strecken ziemlich genau geplant. Das meiste konnten wir auch umsetzen.
Viele Grüsse, Irma
2012 Südwesten 2015 Yellowstone/Badlands/RMNP Herbstfahrer's Reiseberichte