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Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag09: 2.8.13 Monument Valley - Moki Dugway - Mesa Verde

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Petzoldt
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Tag09: 2.8.13 Monument Valley - Moki Dugway - Mesa Verde
Eckdaten zum Reiseabschnitt

Fr 2.8.2013

Die Morgenstimmung ist sehr schön, die Buttes sind im Gegenlicht, d.h. sie heben sich nur als schwarze Umrisse vor den angestrahlten Wolken ab.

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Beim Frühstück begleiten uns wieder sehr viele Fliegen, das ist etwas lästig, aber immer noch besser als die Mücken vom Cottonwood CG. Um 8:30 Uhr fahren wir Richtung Mexican Hat, dabei halten wir oft an und machen Bilder zurück, denn dort liegen die Felsen toll in der roten Morgensonne. Natürlich müssen wir auch das bekannte Bild von der Straßenmitte machen, mit dem Monument Valley im Hintergrund. Allerdings sind wir hier nicht alleine, d.h. außer dass man aufpassen muss, dass gerade kein Auto oder Truck kommt, gilt es noch einen Moment abzupassen, an welchem kein auf der Straße liegender Tourist mit im Bild ist.

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Monument Valley. UT. USA in monument-valley
Durch Anklicken des weissen Dreiecks kann die Blickrichtung geändert und herangezoomt werden.

Bei einem Anruf bei Roadbear erfahren wir, dass ein RV-Repair Service in Cortez gefunden wurde. Man müsse dort aber erst anrufen, ob die auch einen Generator reparieren können. Wir sollen in einer Stunde nochmal anrufen. Vom Mexican Hat machen wir nur eine Bild von der Straße aus,

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dann geht es den Abstecher zum ‚Goosnecks State Park‘ nach Norden. Hier windet sich der San Juan River in solch engen Schleifen, dass er nach 8 km nur eine Luftlinienstrecke von 1,6 km zurückgelegt hat. Das sieht von hier oben sehr beeindruckend aus. Am Horizont ist das Monument Valley zu sehen und das einzige bisschen Grün befindet sich am Ufer des 300m tieferen Fluss. S. muss sich natürlich wieder die spektakulärsten Sitzplätze aussuchen, praktisch direkt über dem Abgrund. G. kann es gar nicht mit ansehen und auch mir ist nicht ganz wohl dabei, immerhin mache ich erst noch ein paar Fotos ehe ich sie auf sicheren Boden zurück beordere.

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Nun kommen wir zu einem Leckerbissen, auf den ich mich schon ganz besonders gefreut habe, den ‚Moki Dugway‘, eine geschotterte, kehrenreiche Bergstraße, die einen über 300 m hohen senkrechten Felsabsturz überwindet.. Eigentlich dürfen wir mit dem Wohnmobil ja keine geschotterten Straßen fahren, da mir aber auch in den Alpen keine Straße schlecht genug sein kann, ist das natürlich Ehrensache. Die Straße dorthin ist asphaltiert und gut ausgebaut, uns kommt sogar ein großes US-Wohnmobil mit Anhänger entgegen, kann also nicht so schlimm sein. Der Felsen kommt immer näher, aber von einer Straße ist wirklich nichts zu erkennen.

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Vor der ersten Kurve dann ein Warnschild: „10 % Steigung, 8 km/h, Kehren, enge Schotterstraße für 5 km“. Das klingt ja gut . Nach der ersten Kehre hört der Asphalt auf, aber die Schotterstraße ist breit und gut zu fahren. Nur an einigen Stellen ist sie so eng, dass man einem entgegenkommenden Fahrzeug ausweichen müsste, wenn den eins käme. Aber wir sind alleine. Genaugenommen sind es nur 4 Kehren. Ich habe die Kamera auf der vorderen Ablage und die ganze Auffahrt wird im Video festgehalten. Die Landschaft ist sensationell und die Straßenführung abenteuerlich, aber nicht gefährlich und mit dem Wohnmobil problemlos mit 20 km/h zu befahren. Nach 10 Minuten sind wir schon oben.

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Wer hier ein kleines Bergsträßchen wie in den Alpen erwartet wird enttäuscht sein, aber für die USA ist es eine wirkliche Schlängelstraße. Auf der ganzen restlichen Route hatten wir fast keine Kehren mehr, und das, obwohl wir an einem Tag zum Teil Höhenunterschiede von über 1700 m überwunden haben. Das wird vermutlich daran liegen, das das gesamte Colorado Plateau geneigt ist wie eine schiefe Ebene, so dass man die Höhendifferenzen fährt ohne es zu Bemerken. Wir halten am Abzweig zum Mulie Point und laufen zur Abbruchkante etwas rechts neben der Straße. Woww, welch eine Aussicht! „Dies alles ist mir untertänig“, aus dem Ring des Polykrates kommt mir spontan in den Sinn.

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Zurück am Wohnmobil ist mal wieder ein Anruf bei Roadbear fällig. Ja, er hat bei ‚Watkins RV‘ in Cortez mit einem Herr Oark telefoniert, der könne den Generator reparieren. Wir sollen mit ihm einen Termin ausmachen, er würde dann zu uns, z.B. auch auf den Campgrond kommen und die Reparatur durchführen. Hmmm … , also gut, sobald wir abschätzen können wann wir heute in Cortez sind werden wir da mal anrufen. Wir fahren die gleiche Strecke wieder hinunter und dann weiter bis Bluff. Da es gerade Mittag ist, nutzen wir die Gelegenheit und nehmen in ‚Twin Rocks Café“ eine Mahlzeit ein. G. bestellt Tacos und wir Fish and Chips. Es war recht gut, nur für G. etwas zu viel. Auf der Weiterfahrt sehen wir ein Motorrad im Graben liegen, der Unfall muss erst vor kurzem passiert sein, aber der Rettungswagen ist schon da, so dass wir vorbeifahren. 20 Meilen hinter Bluff steht dann ein Polizeiauto auf der Straße, als wir langsam näher kommen wird es quer auf die Straße gestellt wie in jedem 2. amerikanischen Thriller. Auch uns ist sofort klar, das soll heißen: hier geht es jetzt nicht weiter. Der Officer ist eine Frau, also eine Sheriffine, sie erklärt uns, es hat weiter vorne einen Unfall gegeben, deshalb ist die Straße ca. eine halbe Stunde gesperrt. Da es keine sinnvolle alternative Strecke gibt warten wir also. Kurz darauf kommt ein Rettungshubschrauber und landet mit viel aufgewirbeltem Staub auf der Straße, von vorne kommt ein Rettungswagen und ein Verletzter wird in den Hubschrauber geladen und abtransportiert.

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Beim Weiterfahren sehen wir dann rechts unten ein Pickup zwischen den Felsen stehen. Da die Straße hier wirklich nicht gefährlich ist, können wir uns das nur durch Alkoholeinfluss erklären. Um 15:45 Uhr sind wir in Cortez. Hier ist tanken und einkaufen angesagt, und natürlich der Anruf bei Oark. Wir machen mit ihm ein Treffen in einer Stunde auf dem Morefield Campground aus. Da wir dort nicht reserviert haben, können wir auch noch keine Site nennen. Pünktlich um 17 Uhr sind wir am Campground, ein RV-Repair ist laut Ranger noch nicht da. Wir bezahlen und dürfen uns dann auf dem sehr weitläufigen (1,6 km lang, 700 m breit) und sehr grünen Platz eine Site aussuchen. Unsere Wahl fällt auf #263, mit einem schönen Blick über das Tal, und weit und breit kein anderer Camper zu sehen. Diese Nummer wollen wir Oark mitteilen, aber oh weh, hier gibt es kein Netz. Aber einige Meter weiter haben wir WLAN, so dass wir Oark über Skype erreichen könnten, wenn er denn da wäre. So ist nur sein Anrufbeantworter dran, dem wir die Sitenummer mitteilen, in der Hoffnung dass er diese weitergeben wird. P. und S. laufen sogar den einen Kilometer zur Rezeption zurück um zu sehen ob er dort wartet. P. hatte auch in Erinnerung hier noch Netz gehabt zu haben, aber das nützt alles nichts, es kommt niemand! Wir werden also weiter das lätschige Toast auf dem Herd in der Pfanne braten müssen. Da dies nur mit Fett geht, ist das nicht ganz so lecker. Später auf der Reise werden wir Kreativ und konstruieren aus Grillrost und 2 Töpfen auf dem Herd einen einigermaßen tauglichen Toaster. Not macht erfinderisch. Eine Klimaanlage brauchen wir hier sowieso nicht, denn auf 2400 m Höhe ist es richtig angenehm. Wir machen noch einige Spiele, ‚genießen‘ Toast aus der Pfanne und beobachten die Rehe die in einigem Metern Entfernung ungestört grasen.

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gafa
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Beigetreten: 30.07.2010 - 19:24
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RE: Tag09: 2.8.13 Monument Valley - Moki Dugway - Mesa Verde

Hallo Rainer,

hier die ideale Lösung zum toasten, gibt es bei Walmart oder Campingworld auch in den USA. Preiswert, praktisch und funktioniert wirklich gut auf jedem Gasherd. Nur falls auch beim nächsten WoMo-Urlaub der Generator nicht funktioniert.

Liebe Grüße
Gabi

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Petzoldt
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Hallo Gaby,

danke für den Tip. Hätten wir eigentlich auch selber drauf kommen können, vor allem da er vor Jahren beim WoMo in Neuseeland zur Ausrüstung gehört hat.

Den von dir genanten gibt es laut Internet auch im WalMart.

Gruß Rainer

suru
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Beigetreten: 05.03.2011 - 20:13
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RE: Tag09: 2.8.13 Monument Valley - Moki Dugway - Mesa Verde

Hallo Rainer,

deinen heutigen Bericht habe ich mit besonderem Interesse gelesen, da wir im nächsten Jahr ähnlich fahren wollen. Nur anders herum, also vom Mesa Verde NM über das Natural Bridges NM (1 Übernachtung) zum Goosenecks SP oder weiter bis zum Monument Valley. Danke für deine Beschreibung des Moki Dugways, den werden wir ja dann auch fahren, allerdings nur bergab. Aber das dürfte bei trockenem Wetter auch kein Problem sein. Da uns der Gouldings CG bei unserem letzten Besuch in 2012 gar nicht gefallen hat, fahren wir nur bis zum MV weiter, wenn die Möglichkeit besteht, auf dem Ausweichplatz zu übernachten.

Deine 360 ° Panoramafotos mag ich ganz besonders!

Jetzt bin ich gespannt, welche Touren ihr im Mesa Verde NP macht.

 

Liebe Grüße

Susanne
Scout Womo-Abenteuer.de

Reiseberichte

voenni
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Beigetreten: 24.07.2013 - 09:27
Beiträge: 927
RE: Tag09: 2.8.13 Monument Valley - Moki Dugway - Mesa Verde

Hallo Rainer

Auch von mir ein Danke für Deinen Beschrieb. Mein Mann will den Moki Dugway nämlich nächstes Jahr auch fahren (in Gegenrichtung vom Natural Bridges NM). Ich war bisher etwas skeptisch, ob das eine gute Idee ist und nun denke ich auch, dass das machbar ist smiley

Gruss Yvonne

Gruss Yvonne

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HaRue
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RE: Tag09: 2.8.13 Monument Valley - Moki Dugway - Mesa Verde

Hallo Rainer,

vielen Dank für deine ausführliche Beschreibung des MOKI DUGWAY. Man liest ja die abenteuerlichsten Beschreibungen zu diesem kurzen Stück Gravelroad. Auch für uns war es kein Problem ihn bei trockenem Wetter im April 2013 zu befahren.

Nachdem wir auf der gesamten Strecke nur einen PKW angetroffen haben, kam es weder bei der Fahrt noch beim Anhalten zu irgendwelchen Schwierigkeiten.

Einfach in der Straßenmitte fahren. Vor uneinsehbaren Kurven noch langsamer und vielleicht wie im Hochgebirge üblich, hupen! 

Beste Grüße vom HANS

JEDE REISE BEGINNT MIT DEM ERSTEN SCHRITT

Petzoldt
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Beigetreten: 17.01.2013 - 12:28
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Natural Bridges NM

Hallo,

ursprünglich wollten wir vom Moki Dugway auch über Natural Bridges NM und Blanding via Bluff zum Mesa Verde fahren, das ist aber der Optimierung und Kürzung zum Opfer gefallen. Das wäre auch sicher an einem Tag nicht zu machen gewesen, deshalb haben wir en zusätzlichen Tag lieber woanders investiert..

Gruß Rainer