Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

day 2 - Island in the Sky / Dead Horse Point

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Bolly_Bollo
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Beigetreten: 04.04.2018 - 09:55
Beiträge: 238
day 2 - Island in the Sky / Dead Horse Point
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Sonntag, 1. Oktober 2023
Gefahrene Meilen: 
0 Meilen
Fazit: 
rain may fall and wind may roar ...

Tag 2 / Tag 3

Jetlag sei Dank sind wir bereits früh auf den Beinen und lassen uns das typische amerikanische Motel-Frühstück schmecken: Pappsüße pancakes mit maple syrup, lauwarme scrambled eggs mit verbranntem bacon und dazu dünne Kaffeplörre mit leichtem Spülwasser-flavour. Amerikanische Esskultur vom Feinsten, natürlich garniert mit Unmengen an Plastikmüll.

Danach wird erst mal der komplette Jeep entladen und die Hintersitze umgeklappt. Sämtliche Lebensmittel und unsere Ausrüstung werden ausgepackt, sortiert, und dann in die gestern im Walmart erstandenen Plastikboxen verteilt, um uns ein wenig für die nächsten Wochen zu organisieren: Lebensmittel, Kleidung, Wasserkanister, Werkzeug, Outdoor-Equipment – alles hat nun seinen festen Platz. Obendrauf kommen noch das Zelt und die Rucksäcke.
 

klappe zu

Klappe zu, Affe tot – let’s get on the road !
 

Nach gut drei Stunden Fahrt auf dem Highway gen Süd-Osten biegen wir Richtung "Island in the Sky" ab. Kurz darauf halten wir am Straßenrand und machen uns auf die Suche nach dem "Intestine Man panel“: Jahrhunderte alte, wunderbar detailliert gezeichnete Pictographs eines wohl medizinisch bewanderten Anasazi-Künstlers. Das Panel zeigt in erstaunlicher Detailtiefe mehrere antromorphe Figuren, wovon bei einer die Eingeweide durch seine Bauchdecke scheinen – eine Szene wie aus einem Zombie-Film  :-0  😊

intestine man

Unterwegs halten wir dann auch noch den verschiedenen anderen Aussichtspunkten und erhaschen die ersten Blicke auf die umliegenden Canyons und Tafelberge: Orange Cliffs, Buck Canyon, Shafer Trail, etc. Wir lassen uns von vereinzelten Regentröpfchen nicht aufhalten und wandern auch die trails zum Murphy Point bzw. zum Grand View Point.
Vom Green River Overlook hat man einen wunderbaren Panorama-Blick auf die tiefergelegene Mesa und den gewundenen Verlauf des Green Rivers.

– wär doch eigentlich auch mal ganz cool da unten zu paddeln, oder?

greenriver overlook

Nächste Station: Dead Horse Point State Park, Wingate Campground. Hier haben wir eine tent site gebucht und errichten erst mal unser Camp.
(unser neues pop-up-tent: ich werfe es in die Luft, es macht *Plopp*, 4 Heringe rein, und fertig – praktischer geht’s ja wohl kaum!).

wingate


Vorne am Viewpoint ist es allerdings ziemlich stürmisch mit leichtem Nieselregen.
Daher kehren wir zu unserem Zelt zurück, werfen den Camping-Kocher an und köcheln uns einen großen Topf mit deftigem Chilli Mc Beef.

Aufgrund des schlechten Wetters wirkt der campground wie ausgestorben, bis auf ein paar jackrabbits die zwischen den Büschen auf der Suche nach Grashalmen umherhoppeln haben sich alle in ihre Behausungen verkrümelt. Der Wind jagt die Wolkenfetzen über den Himmel und kurze Zeit später fängt es dann tatsächlich etwas stärker an zu Tröpfeln.

sad Hmpf - so hatten wir uns das aber eigentlich nicht vorgestellt - sollte das etwa ein schlechtes Omen für den Rest unseres Urlaubs sein ???
Dann geht’s heute eben früh ins Bett - wir haben eh noch ein wenig Schlaf nachzuholen …!

....

Am nächsten Morgen siehts zum Glück schon ein wenig freundlicher aus.
Als wir nach dem Frühstück wieder vorne am Dead Horse Point stehen schafft es die Sonne durch die Wolken zu spitzeln und wirft zaghaft ihre Strahlen auf das vorgelagerte 1000 feet tiefergelegene White Rim Plateau. Es herrscht eine grandiose Lichtstimmung:

dhsp

dhsp 2

Weitere 1000 feet tiefer hat sich während der letzten Jahrmillionen der Colorado durch die unterschiedlichen Schichten des Sedimentgesteins gefressen und schlängelt sich nun in eleganten Kurven durch die spektakuläre Landschaft. Weit hinten am Horizont kann man im Wolkendunst die steil aufragenden Felsnadeln des Chesler Parks im Needles District erahnen. 

dhsp 3
 

Der Wetterbericht verspricht heute eigentlich Sonnenschein, aber der kalte Wind und eine erneut herannahende schwarze Wolkenfront lassen uns dann aber doch von einer Wanderung am Rim entlang zu den weiteren Aussichtspunkten absehen.
Schade – dann vielleicht ein ander mal …