Tag 06 und 07 : Yellowstone NP Teil 1

Zum Yellowstone gings dann am nächsten Morgen, die Vorfreude war groß. Nach einem kurzen Halt bei den Lily Falls am Lewis River checkten wir am Grant Village CG ein, zwei Nächte waren dort geplant. Schöner CG im Wald. Wir hatten nur etwas Mühe beim Einparken. Die Stellfläche zwischen den Bäumen war schon knapp bemessen und die Slideouts auf beiden Seiten machten es nicht einfacher.

Unser erstes Ziel war das West Thumb Geyser Basin. Wir liefen die Stege ab, waren beeindruckt von den Pools, den Dampfschwaden, dem Geruch. Die Vorstellung, das unter uns ein Supervulkan kocht und wir hier die Kräfte aus dem Erdinnern ganz besonders spüren, hatte schon etwas. Danach noch kurz zum Old Faithful, einer ersten Orientierung wegen und weiter zum Grand Prismatic Spring. Unser WoMo ließen wir am Straßenrand stehen, ob rechtmäßig, da waren wir nicht ganz sicher, aber so lange würde es nicht dauern. Wir blieben erstmal unten auf dem Steg, von oben war für den  nächsten Tag geplant. Die ganze Farbenpracht, wie wir sie von Bildern kannten, war aus dieser Perspektive noch nicht zu sehen. Aber auch die Strukturen und Muster an den Abflüssen waren sehenswert.

Am nächsten Tag starteten wir, für unsere Verhältnisse recht früh, gegen acht, zum Upper Geyser Basin. Wir kamen zufällig zum Ausbruch des Beheeve Geyser, der unregelmäßig ausbricht. Leider war es noch bewölkt, so dass die Wirkung der Dampfsäule, die kräftig aus einem kleinen Kegel schoss, vor grauem Himmel nicht so gut zur Geltung kam. Die Sonne kam im Laufe des Vormittags erst durch. Den Ausbruch des Old Faithful wollten wir nicht abwarten, wir liefen hoch zum Observation Point, in der Hoffnung pünktlich beim Ausbruch oben zu sein um von dort das Spektakel beobachten zu können, was uns sogar glückte. Mit einer Handvoll anderer Zuschauer beobachteten wir aus einer Vogelperspektive.

Wir wanderten weiter im Wald zum Solitaire Geyser, den wir alleine für uns hatten und der recht zuverlässig alle 5 Minuten losblubberte. Der Abstecher durch den ruhigen Wald, in dem wir kaum jemanden begegneten, war ein schöner Kontrast und Auftakt zum Nachfolgenden.

Zurück ging es auf die Stege, die durch das Upper Basin führten, vorbei an den vielen beeindruckenden Pools mit phantastischen Farbabstufungen, Krater aus denen der Dampf waberte, Geysiren die Dampffontänen spuckten, selbst die verätzten, abgestorbenen Bäume in ihrem Umkreis waren malerisch. Am Morning Glory machten wir kehrt, wir brauchten eine Pause und die Grenzen unsere Aufnahmefähigkeit waren auch erreicht. Das Upper Geyser war für uns das spektakulärste und abwechslungsreichte der Basins, die wir besucht haben. Weiter ging es zum Grand Prismatic, diesmal von oben, vom Hilltop Overlook hatten wir dann den Blick, den wir von Bildern kannten.