Tag 11 - Wanderung zum Gletscher

Der Wecker klingelt um 05:30 Uhr. Es ist eine Wanderung zum Gletscher geplant. Zudem will Ich vor der Abfahrt nochmals mein Glück mit den Fischen versuchen. Nur regnet es mal wieder in Strömen und so lasse ich die Fische im Wasser, schalte den Wecker ab und drehe mich nochmals um. Die Wanderung fällt fürs erste auch ins Wasser. So beginnen wir unseren Tag erst gegen 09:00 Uhr ganz gemütlich. Uns reizt es überhaupt nicht, irgendetwas zu reissen. Wir fahren los, weit ist es heute nicht. Bei Paxson biegen wir auf den Denali Highway ein. Zwar sind wir noch weit vom Denali National Park entfernt aber früher war das die einzige Zufahrt zum Park. Darum der Name. Knapp 10 Minuten fahren wir und sehen dann einen Gletscher in der Ferne. Das könnte der Gletscher sein, den wir eigentlich heute auf dem Plan hatten. Die Richtung stimmt und vor allem über dem Gletscher „schönes Wetter“. Sprich es regnet nicht und die Wolken sind nur hellgrau. Wir entscheiden uns doch noch für einen produktiven Tag und so fahren wir zurück nach Paxson. Noch kurz zu Paxson, da ich es schon 2x erwähnt habe. Eigentlich nur eine Kreuzung mit einem sehr heruntergekommenen Gebäude. Aber halt die einzige Ortschaft in der Nähe.

Zurück zu unserem Gletscher, der glaube ich Gulkana Glacier heisst. In der Anfahrtsbeschreibung heisst es, fahre so weit auf der Schotterstrasse, wie es dein Fahrzeug zulässt. Gesagt getan. Wir finden einen Kompromiss. Rahel hätte ca. 1 km vorher parkiert und ich wäre nochmals ein paar 100 Meter weitergefahren. Auch wenn das Schiff ab und zu ganz schön schaukelte. Notiz an mich selbst: Wenn ich mal etwas in die Richtung erwerben sollte, muss es flacher sein.

Wir werfen uns in die Wanderklamotten, stellen noch fest, dass ich bei der ersten Wanderung die Hosen von Rahel getragen hatte und mich da noch gewundert habe, wieso ich so verdammt enge Hosen gekauft habe. Immerhin hatte ich einen Knackarsch, sagt Rahel. Meine Hosen sind dann bequemer, der Arsch immer noch gleich knackig - sage ich - und nicht mehr schwarz sondern blau.

Der Weg führt uns zuerst über einen kleinen Bach. Wir suchten eine geeignete Stelle zum überqueren und sahen ein ähnliches Fahrzeug wie wir es hatten. Der Beweis, dass ich noch weiter fahren hätte können. Danach ging es gemächlich am Schmelzwasser-Bach nach oben, ohne wirklich anstrengend zu sein. Diesen mussten wir dann über eine abenteuerliche Brücke queren. Sah doch alles ziemlich rostig aus. Zu meiner Sicherheit schickte ich Rahel vor. Die Brücke hielt und bald darauf liefen wir über ein Geröllfeld. Nach ungefähr 2 Stunden, sind wir links vom Gletscher angekommen. Nun konnte man entweder umdrehen oder halb kletternd weiter hoch, bis der Bach im Gletscher verschwindet. Wir entschieden uns für letzteres und querten das Gewässer. Man kann ja bestimmt weiter unten wieder irgendwie rüber. Auf den aller letzten Ausläufern des Gletschers geht es zurück nach unten.

Natürlich gab es keine wirkliche Möglichkeit, um den Bach zu queren. Also Schuhe und Socken aus und durch den Bach. Schei**e war es kalt. Etwa so kalt, wie wenn Eis erst gerade geschmolzen ist. Tat schon ziemlich weh, auch wenn es nur ein paar Meter waren. Mein Pullover wurde zum Handtuch umfunktioniert und da es nicht schon genug nass war, begann es genau zu diesem Zeitpunkt auch wieder an zu regnen. Halb so tragisch. Danach passierte nichts mehr. Beim Camper überlegten wir uns, ob wir gleich hierbleiben sollen oder noch zum Campingplatz fahren. Wir entschieden uns für den Camping. Also mehr ich, da es dort sehr gut zum angeln sei. Die Fahrt dauerte keine Stunde mehr, aber der Regen begleitete uns noch den ganzen Abend. Es ging mal wieder unter die Dusche und zum Abendessen gab es rotes Thai-Curry mit viel Gemüse und Fleisch vom gestrigen Abend.

Ein wirklich toller Tag mit einer coolen und am Schluss spannenden Wanderung ging zu Ende.