Tag 02 - Tag der Übernahme

Nach einem Railway-Worker-Frühstück holte uns Fraserway pünktlich vor dem Hotel ab. Dann ging es Schlag auf Schlag. Papierkram ausfüllen, Fahrzeug suchen, Instruktion erhalten, Mängel suchen, Koffer reinwerfen und los. Keine Stunde später fuhren wir vom Hof.

Ein richtig geiles Fahrzeug. Ich kann es nicht anders sagen. So typisch Ami halt. Aber schon sehr männlich und ein Pickup, welche seinen Namen Pickup noch verdient. Nicht wie bei uns in der Schweiz. Es gab einen Ford F350 Lariat mit knapp 10‘000 km auf dem Tacho. Hinten drauf war eine ziemliche Kabine gespannt. Einen Einschlag hatte das Fahrzeug „zum devo renne“ und hecklastig war nur der Vorname. War aber schon ziemlich verliebt. Einige Eckdaten:
- 7.85 m lang
- 3.98 m hoch
- 2.51 m breit
- 5216 kg schwer
- 6.7l Power Strike Turbo Diesel

Zusammengefasst, für die wie ich, die auch keine Ahnung von Autos haben, es ist so gross, dass man für den Einstieg eine Stufe hat und in den Camper geht es über 4 Stufen.

Weiter gehts zum Ersteinkauf. Bevor wir uns um die Lebensmittel kümmern, erst einmal zu Canada Tire. Dies ist so eine Mischung aus Hornbach und Decathlon. Die haben alles was man braucht aber vor allem zu erst einmal haben muss. Egal ob Garten, Grill, Jagdausrüstung, Angler-Equipment und und und. Gekauft wurde eine Angel, die man zusammenlegen kann und nach fachmännischem Auge bestimmt in den Koffer passt. Achtung Spoiler: Keine Chance, da muss ich mir noch was einfallen lassen.

Nach Canada Tire ging es dann es dann auch noch zu Save on Foods. Schon wahnsinnig was man für eine Peperoni oder Salat bezahlen muss aber es ist ja Urlaub. Dafür sind die Rib Eye Steaks im Verhältnis zur Schweiz wieder günstig. Danach geht es noch zum Liqour Store. Bevor wir reingingen, besprachen wir noch, dass wir nicht viel über die Grenze nach Alaska nehmen dürfen. Dies haben wir beim Wein eingehalten und nur 2 Flaschen gekauft. Da Bier ja bekanntlich kein Alkohol ist, haben wir kräftig zugeschlagen und 50 Dosen gekauft. Jetzt müssen jeden Abend mindestens 8 Bier vernichtet werden. Naja gibt schlimmeres.

Nun endlich ist der mühsame Kram erledigt und es geht zurück auf die Strasse. Immer Richtung Norden. Navi braucht es eigentlich nicht, da es mehr oder weniger nur eine Strasse gibt. Da wir bereits um 12:00 Uhr ready waren, entschieden wir uns bis nach Carmacks zu fahren und dort einen Campingplatz aufzusuchen.

Wir entschieden uns für den Frenchman Lake Campground. Darum nutzten wir in Carmacks eine der wenigen Kreuzungen und bogen auf den Robert Campbell Highway ein. Dort wechselte der Asphalt auch bald auf Schotter. Dafür waren die Aussichten eindrücklich. Bis dahin war es etwa so, als fahre man auf der Autobahn am Walensee entlang, einfach ohne Berge. Nun war es aber so richtig Yukon. Mega weitläufig, unendlich viel Wald und ein Fluss so breit, wie wir es noch nie gesehen haben. Kurz gigantisch.

Dann lernten wir auch noch das Baustellen fahren kennen. Man wartet nicht einfach am Lichtsignal und passiert die Baustelle. Nein man wartet am Lichtsignal, bis ein Fahrtzeug kommt, diesem folgt man dann und umfährt die heiklen Passagen. Ziemlich unnötig, wenn man mich fragt, aber egal.

Wir kamen am kleinen aber feinen Frenchman Lake Campground an. Leider waren die Plätze am See schon besetzt. Jedoch hatte es noch genügend Platz für uns und wir (ich) rangierte zum ersten Mal mit dem ziemlich grossen Fahrzeug. Ging gut und wir standen gerade. Es gab einen Steg zum See und eine Bootsrampe. Die wurde aber gerade neu gemacht war noch gesperrt.

Nach einem kleinen Spaziergang holten wir Feuerholz, welches kostenlos zu Verfügung stand, aber noch gespalten werden musste. Perfekt so hatte der Mann in der Runde auch gleich eine Beschäftigung. Die Axt war aber so etwas von stumpf, dass es ziemlich aussichtslos war. Da Bear Grylls in Form eines Messers mit Schleifstein aber mit an Bord war, war auch das nur ein Zeitvertreib aber kein Problem. Kurz Zeit später sassen wir auch schon an unserem ersten Lagerfreuer. Da das ruhige Sitzen eine ziemliche Schwäch ist, war der Plan für den nächsten Mieter der Campsite genügend Holz zu hacken. Nur ging es keine 20 Minuten und die Axt war futsch. Also schon die nächste Aufgabe für morgen. Wir brauchen eine Neue!

Es musste also eine neue Aufgabe her. Zum Glück hatten wir noch einen Grill erstanden, welcher noch zusammengebaut werden musste.

Zum Schluss gab es noch klassische Cheesburger vom Feuer und um 20:00 Uhr war dann auch Ende Gelände.