Tag 07 – Mi 16.7.2013 – Las Vegas
Nach den Erfahrungen bei den Kelso Sand Dunes hatten wir uns zumindest für diesen Tag entschieden, keine Wüstenwanderung anzugehen. Es wurde vielmehr unser letzter (voller) Tag in einer Stadt und so machte ich mich gleich morgen auf zu „Tix4tonight“, um günstig Karten für meine Mädels für eine Magieshow zu ergattern. Geliebäugelt hatte ich ja mit David Copperfield, aber über 100 US$ für eine reguläre Karte für ein (damals) Kindergartenkind mussten ja nicht unbedingt sein. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass wohl nicht einmal mehr reguläre Karten zu kaufen gewesen wären, also entschied ich mich aufgrund der Empfehlung der Verkäuferin für 2 Half-Price Tickets für Jan Rouven im Riviera. Lea war völlig aus dem Häuschen bei der Aussicht, am Abend einen richtigen Magier zu sehen, da hatte die Reiseleitung mal wieder eine gute Idee, auch wenn es mit Copperfield nicht geklappt hatte. Hoffentlich hielt die Show auch das, was sie versprach.
Dann gingen wir erst einmal Essen, denn wir hatten einen riesen Hunger. Klar, dass der Hunger in Las Vegas mit einem entsprechenden Buffet bekämpft wurde. Aufgrund der mittlerweile mal wieder etwas fortgeschrittenen Uhrzeit wollten wir nicht mehr großartig mit dem Auto irgendwohin fahren und da das Brunch-Buffet im „Wicked Spoon“ zumindest abends spitze sein sollte entschieden wir uns dazu, gleich vor Ort zu Essen.
Was soll ich zum Buffet sagen? Es war einfach nur genial. Ich bin nun eher nicht so der Feinschmecker aber hier erkannte selbst ich unterschiedlichste Geschmacksnuancen in raffiniert kreierten Gerichten. Selbst Omelett und Pancakes, welche für mich in den USA zu einem ordentlichen Frühstück dazugehören, schmeckten hier besser als irgendwo sonst. Mit voranschreitender Uhrzeit wechselte auch das reichhaltige Angebot. Unseren Kindern hatte es dann irgendwann das Nachtischbuffet angetan und selbst dieses war genial. Normalerweise muss man in den USA ja mit Nachtisch insbesondere am Buffet recht vorsichtig sein weil alles einfach nur „bappsüß“ ist. Ich habe mir dann zum Abschluss ein weißes Mousse aux Chocolate gegönnt, welches mit Blattgold verziert war. Dazu lief im Hintergrund Phil Collins mit „Another Day in Paradise“ – wie treffend.
Genießen mit allen Sinnen - Die Speisen sehen nicht nur gut aus, sie schmecken auch!
Vollgestopft rollten wir dann erst mal ins Zimmer zurück und nach einer kleinen Erholungspause ging es an den Hotelpool. Unsere Kids sollten ja nicht auf Ihr Wasser verzichten müssen und in der Mittagshitze wollten wir ohnehin nicht in der Stadt umherlaufen. Am Pool war recht viel los. Viele Gäste schlürften ihre Cocktails im Wasser, was für uns erst mal gewöhnungsbedürftig war, tat aber der ausgelassenen Stimmung bei unseren Kindern keinen Abbruch.
Badespass
Nicht nur das Hotel ist sehr stylisch, auch die Poollandschaft.
Am frühen Nachmittag ging es dann nochmal kurz ins Outlet, bevor ich dann meine Mädels zur Show absetzte. Das Riviera wirkte nicht sehr vertrauenserweckend und mir schwante böses. Hoffentlich wurde die Show wenigstens gut. Ich ging derweil mit Moritz ins gegenüber liegende Circus Circus, welches mir für kleine Kinder empfohlen wurde. Es gab alle möglichen Stände, wie man sie vom hiesigen Rummel kennt. Viele Automaten verführten die Kids bzw. die Eltern dazu, schnell viel Geld loszuwerden, wie eben in einem richtigen Casino. Alles wirkte auf mich recht runter gekommen aber die vielen kleinen Preise, die es für die Kinder gab, führten bei meinem Sohn zu einem beginnenden „Zockrausch“. Zum Glück Begann gerade eine kostenlose BMX Show, die durchaus sehenswert war. Zwischenzeitlich erreichten mich sehr nachdenkliche Kurznachrichten meiner Frau aus der Show. Die Location war wenig ansprechend und die Musik vor der Show deckte so ziemlich alle Klischees von Deutschland ab die man sich denken kann– Jan Rouven stammt ja aus Deutschland. Meine Frau schrieb mir, sie wolle am liebsten wegrennen. Ohoh, der Abend entwickelte sich gar nicht wie geplant…
Ich wollte nur noch raus aus dem Circus Circus und überlegte mir, was ich jetzt mit Mo in der restlichen Zeit anstellen sollte. Ich erinnerte mich an die Piraten-Show vor dem Treasure Island und wir fuhren sofort dort hin. Wir ergatterten einen guten Platz und warteten auf die Show, bei der es dann um (recht leicht bekleidete) Sirenen ging, die ein Piratenschiff versenkten. Mein Sohn war begeistert. Na immerhin etwas. Mal sehen wie die Magieshow war…
Ich holte den anderen Teil der Familie also wieder vor dem Riviera ab und sie waren … begeistert! Was war geschehen? Nach der Enttäuschung vor der Show über das schäbige Ambiente und die Musik war die Show selber wirklich klasse gewesen. Das Drumherum war bei weitem nicht so ausgefeilt wie Jahre zuvor bei Siegfried und Roy gewesen, die Zaubertricks und Effekte wirkten aber routiniert und spannend, einige hatte Rouven sogar direkt von Siegfried und Roy persönlich erhalten. Nach der Show nahm sich Rouven viel Zeit für Autogramme. Kurz bevor meine Familie dann an der Reihe war, stahl ein anderer deutscher Tourist ein Plakat von der Show. Rouven reagierte ganz gelassen und meine Frau begrüßte ihn dann mit den Worten: „Wir stammen auch aus Deutschland und versprechen nichts zu klauen!“ Daraufhin sprach er besonders lange mit meiner Frau und Tochter. Sehr toll, ein Magier zum Anfassen!
Sehr sympathischer Magier. Meine Frau meint, in 10 Jahren gehört er zu den ganz Großen.
Zum Abschluss eines Tages, der dann doch noch ein voller Erfolg war, bewunderten wir dann wieder die Fountains vom Hotelzimmer aus!
Von der Aussicht kann man einfach nicht genug bekommen.