Sonntag, 5. Mai 2013
Trails: South Kaibab bis Cedar Ridge (3 mls, 340 hm einfach / 3 h)
Weckruf 7 Uhr Mountain Time. Trotzdem lassen wir es gemütlich angehen. Der Wetterbericht verspricht nichts Gutes, für Nachmittag gibt es zwar nur eine geringe Regenwahrscheinlichkeit, doch sinkende Temperaturen. Die 3-4 h Tour sollten wir bis zum ersten Regentropfen locker schaffen. Um halb 10 Uhr stehen wir am South Kaibab Trailhead und sehr steil führt der Weg in sandig, leicht rutschigen Serpentinen immer weiter hinunter in den den Canyon. Noch kann uns an der Westflanke die Sonne nichts anhaben, im Schatten geht es sich ganz angenehm.
Schon der erste View Point, 230 m tiefer als das Rim gelegen, lässt erahnen, was heute noch auf uns zukommen wird. Nomen est omen, der “Ooh Aah Point“ entlockt bestimmt so manchem Hiker sein staunendes “Oh, ah“.
Es ist schon etwas ganz Besonderes, im Canyon zu wandern, als das Ganze nur von oben am Rim zu betrachten. Nach einer Stunde sind wir am heutigen Ziel, dem Cedar Ridge Point: 340 hm unterhalb und nach etwa 3 Meilen Wegstrecke. Der versprochene 360° Rundumblick war keine Übertreibung und lange genießen wir auf dem fast windstillen Felsplateau das herrliche Panorama.
Der Weg zum Skeleton Point
Wir machen Brotzeit mit Eiern und Sandwiches und beraten uns, ob wir die 1,5 Meilen weiter zum Skeleton Point gehen sollen. Eigentlich möchten wir gerade aufbrechen, als das Wetter plötzlich umschlägt und starker, böiger Westwind bedrohliche Wolken mit sich bringt. Natürlich brechen wir unser Vorhaben ab und sehen zu, dass wir Land gewinnen. Bei sandsturmartigem Wind steigen wir auf und müssen dabei auch immer wieder Mules Herden an uns vorbei ziehen lassen. Überraschend schnell sind wir wieder nach insgesamt 3 Stunden am Ausgangspunkt unseres Hikes. Es findet sich auch gleich ein Bus, der uns zum Market Place bringt. Dort angekommen, gönnen wir uns eine heiße Tasse Tee und freies WiFi, dem Kontakt nach Hause zu liebe. Ein paar Einkäufe im Market und bald darauf finden wir uns in unserem “Langen“ wieder. Die Heizung bedarf erneuter Unterstützung durch gelegentliches Motorstarten. 2 Tage stromloses Stehen vertragen unsere Bordbatterien auch bei größter Sparsamkeit nicht. Zum Glück haben wir keine direkten Nachbarn, die sich gestört fühlen könnten.
Eine heiße Dusche an Bord und die Haare werden flugs in einem Restroom gefönt. Leider hat es mittlerweile auf 15° abgekühlt, deshalb wird der Grill auch nur für ein paar Scampi bemüht und das restliche Menü in der Bordküche gezaubert. Mit Reiseaufzeichnungen und Lesen beenden wir wieder einmal einen wunderschönen Wandertag in herrlichster Kulisse.
Have a good night – mal sehen, wie’s Wetter sich morgen uns zeigt.