Die letzte Nacht verlief schon etwas besser, obwohl ich immer noch nicht behaupten konnte, dass mein Biorhythmus auch bereits angekommen ist. Dieser ist noch irgendwo, in irgend einer Zeitzone stecken geblieben... 
Dass wir schon zeitig munter waren war aber überhaupt kein Nachteil. Schließlich hatten wir einen zeitigen Termin, gleich nach der Öffnung von El Monte, für die Übernahme des Wohnmobils ausgemacht. Gleich in der Früh haben wir sämtliches Gepäck aus dem Hotelzimmer in den Mietwagen gebracht, beim Hotel ausgecheckt, einen letzten Blick auf den Hotelpool geworfen und irgendwie wehmütig festgestellt, dass wir nicht einmal Zeit gefunden haben diesen einmal zu benützen...
Aufgeregt machten wir uns auf den Weg zu El Monte Mietstation und waren überrascht, dass wir so gut voran gekommen sind. Mit dem Ergebnis, dass wir eine halbe Stunde vor der Öffnung vor Ort waren und bis zum Aufsperren ein wenig warten mussten. Ich habe am Parkplatz schon ein wenig bei den RV´s gustiert und mich gefragt, welches dieser Dinge uns wohl die nächsten Tage/Wochen ein treuer Begleiter sein wird. Bereits ein paar Minuten vor der offiziellen Öffnung wurden wir freundlich empfangen und in einen Raum geführt, wo wir uns in der Zwischenzeit das deutschsprachige Einführungsvideo ansehen konnten. Gleich danach wurden alle Formalitäten erledigt und schon sind wir mit unserer sehr freundlichen und bemühten Betreuerin auf den Hof zu einem Wohnmobil raus. Die ganze Zeit ging mir durch den Kopf, an was ich alles denken sollte. Ich habe ja genügend Zeit in die Vorbereitung mit Hilfe dieses Forums gesteckt und alle möglichen Checklisten mitgehabt. Leider habe ich nicht daran gedacht, dass man die Pauschale für den Generator nicht nehmen und nach Stunden abrechnen soll. Jo mei - ist halt passiert. Überhaupt nicht verstanden haben wir zu diesem Zeitpunkt, warum sie uns immer eine Anhängerachse für einen Mietwagen "verkaufen" wollte. Dies sollten wir aber bereits an unserem ersten Campingplatz erfahren und auch im Laufe unserer Reise sind wir jeder Menge solcher Gespanne begegnet - waren schon ziemlich beeindruckend. Zu reklamieren hatten wir eigentlich nur, dass in der Reservierung ein Campingtisch und Sesseln angeführt waren, die nicht dabei gewesen sind. Da keine lagernd waren, haben sie uns gesagt, wir sollen einfach welche kaufen und die Rechnung bei der Rückgabe mitbringen - wir bekommen dann das Geld dafür refundiert. Was wir auch gemacht haben, aber eigentlich nicht notwendig gewesen wäre, weil auf jeder Site eine Sitzgelegenheit mit Tisch war und wir die gekauften Sessel ganz wenig bis gar nicht verwendet hatten. Wir hatten mit unserem Wohnmobil großes Glück - es war quasi ein Neuwagen mit nicht ganz 15 tsd Meilen drauf. Trotzdem haben wir einen ausführlichen Rundgang gemacht und wie empfohlen alle Kleinigkeiten angegeben, die auch auf dem Übernahmeprotokoll geduldig eingezeichnet wurden. Nur einen Blick auf das Dach haben wir nicht gemacht, dies wurde aber bei der Rückgabe auf Schäden kontrolliert. Zum Glück war dann bei der Rückgabe aber eh keine Beanstandung. Anschließend haben wir am Parkplatz noch schnell die Sachen vom Mietwagen in das Wohnmobil umgeladen und schon sind wir unter zwei Stunden wieder vom Hof gefahren. Als erste Station wurde eine Alamo Station von uns angefahren, um den Mietwagen zu retournieren. Ich hatte im Vorfeld eine Station ausgesucht, die "fast am Weg" nach San Diego gelegen ist. Ich mit dem WoMo vorne - Berni mit dem Mietwagen etwas hinter mir nach...
Nach der Rückgabe folgte gleich der Supergau. Ich habe für den Ersteinkauf einen Walmart Markt ausgesucht. Wir Mitteleuropäer waren gleich mal so was von überfordert. Eine riesige Auswahl, auf einer noch riesigeren Verkaufsfläche. Leider hatten wir fast nur Großpackungen gefunden und wir haben uns gedacht, wer soll das essen? Trotz Einkaufsliste haben wir drei Stunden in diesem Markt mit schauen und shoppen verbracht. Für das heutige Abendessen ist eine Tiefkühlpizza mitgewandert, die Abends dann verspeist werden wollte. Nachdem es schon 13:30 Uhr war und uns der Magen knurrte, statten wir kurzer Hand Carl´s Jr. einen Besuch ab um uns einen leckeren Burger mit Pommes zu gönnen und der anschleichenden Erschöpfung entgegen zu wirken.
Nach der kurzen Rast, wurde schnell unser erstes Reiseziel "San Diego" ins Navi eingegeben und schon ging es auch los. Ich hatte eine unglaubliche Freude, war sehr aufgeregt und gespannt was die kommenden Tag bringen werden. Aber noch immer hatte ich keine Vorstellung wie schön die Nationalparks sein werden und so freute ich mich zunächst mal auf die nächste Großstadt. Am Weg nach San Diego haben wir in San Juan Capistrano einen Stopp eingelegt, um uns die Mission San Juan Capistrano anzusehen. Ich kann nur sagen: wir waren begeistert. Es handelt sich um eine wunderschön angelegte Missionsanlage. Sehr interessant war auch die Geschichte um die gesamte Anlage, die wir glücklicherweise mit einem deutschen Audioguide anhören konnten. Wir waren geflasht von dieser sehr sehenswerten Mission und hätten sicherlich noch einige Zeit dort verbringen können.
Nach einer ausführlichen Besichtigung machten wir uns weiter auf den Weg Richtung San Diego. Nach Plan wollten wir in Oceanside eigentlich von der Interstate abfahren und irgendwie auf kleineren Straßen Richtung San Diego weiter ziehen. Aber angesichts der fortgeschrittenen Stunde und unserem Wunsch, noch bei Tageslicht am Campingplatz anzukommen, entschieden wir einfach der Interstate 5 weiter zu folgen. Kurz vor San Diego blieben wir bei einem View Point stehen und genossen die Meeresbrise, die uns entgegen blies. Es machte sich auch schon bemerkbar, dass es sich bei San Diego um eine Stadt handeln müsse, wo das Militär einen wichtigen Stellenwert hat.
Wir sind dann gerade noch bei Tageslicht am Campingplatz angekommen und haben uns für die erste Nacht im Wohnmobil eingerichtet. Insgesamt haben wir die Übernahme und den Ersteinkauf völlig unterschätzt. Auch wenn immer wieder in diesem Forum darauf hingewiesen wird, irgendwie konnten wir uns die Dimensionen nicht vorstellen und wollten es einfach nicht glauben. Natürlich hätten wir den Einkauf, mit "ohne so viel schauen", zügiger absolvieren können. Aber wir befanden uns ja in Urlaub, hatten ja jede Menge Zeit und waren schon sehr beeindruckt.
Für das Abendessen haben wir das Backrohr angeworfen und uns die Tiefkühlpizza gut schmecken lassen. Den Abend haben wir einfach mit einmal nichts machen genossen und freuten uns auf die erste Nacht im Wohnmobil...