Nachdem es gestern schon finster war, als wir ankamen, habe ich in der Früh vor der Abreise Fotos von der Site gemacht und entdeckt, was wir alles nicht nutzen konnten. Eine Site mit Griller, Tisch Feuerstelle und in der Aufbewahrungsbox waren gemütliche Auflagen für die Sessel… Na ja, wie soft – vielleicht das nächste Mal.
Am heutigen Tag lagen ja erneut eine Menge an Meilen vor uns, also machten wir uns gleich nach dem Frühstück auf dem Weg Richtung Grand Canyon. Nachdem der Weg das Ziel ist, haben wir uns entschieden nicht der Interstate, sondern der Historischen Route 66 weiter zu folgen. Der Ausbau war auf diesem Abschnitt um Welten besser als am Abschnitt des Vortages.
Unseren 1. Stopp machten wir in Seligman. Es ist offensichtlich, dass der Film „Cars“ von Disney Pixar hier seinen Ursprung hatte. Immer wieder stolpern wir beim Stadtspaziergang über die Hauptdarsteller des Films. Generell handelt es sich um ein sehr buntes Städtchen, das alle Klischees, die man von der Route 66 erwartet erfüllt.
In einem der Souvenirläden gab es in den hinteren Räumen ein Museum mit diversen alten Motorvehikeln. Das hätten wir übersehen, wenn wir nicht in diesem Laden ein Souvenir mitgenommen und uns der Ladenbesitzer freundlich darauf hingewiesen hätte.
Echt legendär und historisch diese Route 66. Bei uns würden solche Orte vermutlich als „Schandfleck“ bezeichnet, hier lockt es 1.000te von Besuchern an.
Weiter ging es dann nach Williams. Hier war die Vegetation schon fast wie bei uns daheim, es gibt viele Wälder, man sieht nicht mehr Kilometer weit. Die Innenstadt haben wir uns aus dem Wohnmobil fahrend angesehen, denn unser nächstes Ziel sollte Bearizona etwas außerhalb von Williams sein.
Der Bearizona Wildlife Park ist Heimat einer Sammlung an in Nordamerika ansässigen Tieren und Pflanzen. Auf einer Waldstrecke von fast 5 Km kann man Bären, Wölfe und Büffel aus dem Fahrzeug heraus beobachten. Vor der Einfahrt wurden wir darauf angewiesen, alle lockeren Teile (z. Bsp. die Abdeckkappen bei der hinteren Stoßstange) am Fahrzeug abzunehmen. Und schon fuhren wir los und beobachteten die Tiere.
Am Ende der Rundfahrt bestand noch die Möglichkeit am Fort Bearizona sich die Beine zu vertreten und die kleineren Vertreter der Tierbestände kennen zu lernen, was wir natürlich gemacht haben. Auch eine Greifvogelschau wurde angeboten, die wir auch besucht haben. Gleich beim Aussteigen am Parkplatz kam eine Familie aus dem Fahrzeug hinter uns zu uns und teilte uns mit, dass der „stupid wulf“ anscheinend hungrig (oder verspielt) war und die Abdeckung unseres Reservereifens angeknabbert hat. An dies haben wir nicht gedacht, dass wir diese besser auch abnehmen hätten sollen…
Nach diesem sehr schönen und entspannenden Zwischenstopp ging es die letzte Etappe weiter Richtung Grand Canyon. Wenn man so den schnurgeraden Weg durch die Pinienwälder fährt, kann man sich gar nicht vorstellen, dass man wenige Meilen später vor einer so tiefen und breiten Schlucht stehen wird.
Wir sind direkt zum großen Parkplatz „Mather Point“ in der Nähe des Besucherzentrums gefahren. Bevor wir das Visitor Center aufsuchten, gönnten wir uns den 1. Blick in den Grand Canyon - Wow, gewaltig, unglaublich, gigantisch, … unbeschreiblich.
Man sagt ja, man soll auf die erste Reaktion achten, wenn man das allererste Mal in den Grand Canyon sieht. Angeblich vergisst man diesen Eindruck nie – und ich muss sagen, als ich mir die Fotos angeschaut habe, spürte ich gleich wieder dieses Gefühl.
Im Anschluss besuchten wir noch das Besucherzentrum, machten uns über den „sunrise“ für den kommenden Morgen schlau und begaben uns auf die bereits reservierte Site am Mather Campground.
Am Abend wurden die Waschmaschinen und die Trockner aufgesucht, um zu beweisen, dass wir viel zu viel Gewand mitschleppten, Tortellini mit Salat gegessen und früh ins Bett, weil am kommenden Tag wollten wir ja vor Sonnenaufgang aus den Federn…