Tag 16 – Holz oder Stein? Das ist hier die Frage

Noch vor Parköffnung warten wir am Tor. Pünktlich um 8 (nach AZ-Zeit, wir sind natürlich schon lange wach...) öffnen sie die Pforten und wir fahren durch bis zur Blue Mesa. Hier ist in unserem Hiking Book der Blue Forest Trail eingezeichnet. Allerdings startet die Bebilderung am Tepees Pullout und führt zur Blue Mesa Loop, wir aber wollen am Blue Mesa Loop starten, weil hier die spannendere Gegend ist und uns Hin- und Rückweg zu viel wird. Mit Emmi auf dem Rücken kraxeln wir, immer auf der Suche nach dem Weg. Der ist dieses Mal nämlich sehr schwer zu finden! Sind die Fotos ja alle aus der anderen Richtung aufgenommen. Trotzdem sind wir völlig begeistert und fühlen uns wie auf einem anderen Planeten, so unwirklich erscheint uns die Landschaft. Während der gesamten Wanderung treffen wir abermals niemanden. Grundsätzlich ist dieser Park alles andere als überlaufen. Er erscheint uns wie ein echter Geheimtipp.

Wieder am Wohnmobil angekommen, lassen wir Emmi spielen und bringen derweil Ordnung in unseren Wohnmobilhaushalt: Fegen, Wischen, Spülen. Nach einem frühen Mittagessen geht es weiter und wir machen einen kurzen Stopp bei der Agate Bridge, die uns allerdings nicht umhaut.

Wir wollen mehr von den abgelegenen Pfaden und fahren zum Jasper Forest. Es ist warm, aber windig und Emmi braucht ein Mittagsschläfchen. Wir cremen uns und Emmi ein, schnallen sie auf den Rücken und sind froh unseren tollen Schirm dabei zu haben. Damit trauen wir uns auch in der Mittagszeit mit ihr in die Sonne zu gehen. Zudem trägt sie ihre Langarm und Langbein Wolle-Seide-Kleidung, die sie erstaunlich gut reguliert. Natürlich schwitzen wir an der Kontaktfläche mit ihr auf dem Rücken, aber genau das ist der Clou an der Manduca. Im Vergleich zu einer Kiepe wird sie durch unseren Schweiß gekühlt und kann so nicht unbemerkt überhitzen.  

Emmi schläft sofort ein und macht einen zufriedenen Eindruck, hängend auf Mamas Rücken. Von der Wanderung sind wir total begeistert. Die Meilenangaben stimmen aber auf keinen Fall (angeblich 2,6 Meilen = 4 km ROUND TRIP, wir machen aber bereits nach der Hälfte des Weges kehrt) und der „Weg“ ist wieder schwer zu finden. Aber alles ist machbar und macht wirklich Spaß. Wieder treffen wir niemanden und wandern ganz alleine neben täuschend echten versteinerten Baumstämmen. Dazu die Landschaft, wie von einem anderen Planeten, das können wir jedem nur empfehlen. Bei der Recherche zu Hause haben wie gesehen, dass die Trails inzwischen auch im Internet zum Ausdrucken bereit stehen. Der Jasper Forest Trail im Internet startet zwar gleich, hat dann aber definitiv eine andere Beschreibung als bei uns! Ob die Route dennoch dieselbe ist, können wir nicht sagen.

Emmis Schlafenszeit ist begrenzt und Mamas Kraft ebenfalls, so dass wir nach 1,5 h wieder am Wohnmobil sind. Unsere Kleine ist fantastisch. Zwei klasse Wanderungen hat sie mitgemacht!

Jetzt wird ausgiebig gespielt, gegessen und Kaffee getrunken. Mama und Papa nutzen die Zeit mal wieder zum Duschen und auch Emmi darf planschen. Hier hat es sich bewährt einen nassen Lappen in eine Plastiktüte zu stecken und damit den Abfluss zu verstopfen. Macht eine prima Baby-Badewanne.

Einen weiteren Stopp machen wir beim Crystal Forest. Hier können wir mit Buggy laufen und Emmi kann mit anderen Leuten flirten. Der ein oder andere Hund wird auch noch ausgeführt, spannend! Zudem liegen hier einige beeindruckende Exemplare. Im Vergleich zu unserer Wanderung, steppt hier der Bär. Gemessen am Trubel anderer Nationalparks, geht es aber sehr ruhig zu.

Unser letzter Stopp des Tages ist das Visitor Center. Emmi darf mit ihren zarten 0 Jahren auch hier Junior Ranger werden. Dass sie davon nichts versteht, ist klar. Sie wird sich eh nie an diesen Urlaub erinnern können. Aber vielleicht wird sie eines Tages sehr stolz sein, dass ihre Eltern für sie die ersten Abzeichen erworben haben. So oder so ist es eine schöne Erinnerung. Wir schreiten den Lernpfad zum Old Faithfull ab, und verlassen dann dieses schönen Park.

Wie ihr merkt haben wir einige Highlights des Park zu Gunsten unserer grandiosen Wanderungen links liegen lassen. Ohne diese Highlights nun zu kennen, sind wir uns sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Alles kann man eben doch nicht sehen. Dieser für uns ganz unerwartet auf unsere Route getretene Park hat uns so begeistert, dass er es verdammt weit nach oben im National Park Ranking aller USA Urlaube schafft. Hier wollen wir noch mal hin kommen.

Die Nacht verbringen wir auf demselben Platz, wie die letzte. Und wieder genießen wir Blick und Sonne beim abendlichen Grillen. Neben uns lassen sich Nachbarn mit zwei Hunden wieder. Nie konnten wir so entspannt mit Emmi essen. Mit offenem Mund verfolgt sie jeden Schritt der beiden.