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Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 14 – Canyon de Chelly

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Leamon
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Beigetreten: 30.03.2015 - 22:42
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Tag 14 – Canyon de Chelly
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Dienstag, 1. Oktober 2019
Gefahrene Meilen: 
30 Meilen
Fazit: 

Nach einer erholsamen Nacht kuscheln wir noch ausgiebig zu dritt im Bett und beobachten durch unser Panorama Bettfenster die ersten Hunde, die draußen spazieren geführt werden. Emmi liebt Hunde und ist ganz aus dem Häuschen. Nach dem Frühstück fahren wir zum Startpunkt des White House Trails. Auch hier wird ausdrücklich und unübersehbar vor Einbrüchen gewarnt. Mit Emmi auf dem Rücken geht es runter in den Canyon. Die Ruinen am Ende des Trails werden durch einen Zaun geschützt, so dass man sie aus der Ferne beobachten kann. Allerlei Navajos verkaufen hier ihre Kunst. Wir erwerben ein Souvenir und sind nach 1,5 h sehr schönen Stunden wieder am Wohnmobil. Leider ist das der einzige Trail, den man auf eigene Faust unternehmen kann. Eine Jeeptour kommt für uns mit Emmi nicht in Frage.

 

    

 

  

 

  

 

Emmi lassen wir im Wohnmobil spielen und nutzen die Zeit für eine Dusche. Zum Mittagessen fahren wir einen weiteren Lookout an. Wir schmieren Sandwichs und stellen unsere Campingstühle direkt an eine Mauer am Abgrund. Wir sind ganz allein am Lookout bis plötzlich ein sehr aufdringlicher Navajo auftaucht. Ob wir ein Foto von ihm machen könnten? Na klar, Sandwich wieder ablegen, aufstehen... Mh, das Handy ist aber aus? Oh komisch... Er fummelt elendig lang rum. Erzählt, dass er zu dem Navajo Stamm gehört, kommt uns viel zu nah. Fragt uns 5 Mal die gleiche Frage, wo wir denn her seien und scheint uns von was ablenken zu wollen. Simon lässt sich nicht beirren und starrt demonstrativ zum Wohnmobil. Wir fragen uns schon, wie wir ihn wieder los werden, ehe er genauso plötzlich abhaut. Ein Wagen, den wir vorher nicht sehen konnten, fährt vor und nimmt ihn mit. Kurz darauf fährt ein Polizeiauto vorbei. Wir kontrollieren vorsichtshalber unser Wohnmobil, haben wir doch 2016 schon einen Einbruch erleben müssen. Vielleicht sind wir zu skeptisch, vielleicht wollte er sich nur nett unterhalten und hat ein unzuverlässiges Handy, trotzdem haben wir ein ungutes Gefühl.

 

   

 

Als wir weiterfahren schläft Emmi schnell ein und wir fahren zur North Rim. Erst läuft Simon zu Kante und Lea bleibt bei der schlafenden Emmi, danach geht Lea und Simon bleibt im Auto. Auch hier unübersehbare Warnungen vor der allgegenwärtigen Kriminalität.

 

Wir beschließen in der Lodge neben dem Campground einen Kaffee zu trinken und hoffen auf Wifi. Scheußlich schmeckenden Kaffee und noch schlimmeren Kuchen bekommen wir, Wifi können wir auch nicht kaufen, wie uns sehr unfreundlich mitgeteilt wird. Wir fühlen uns hier nicht willkommen. Das passt so gar nicht zu der sonst so offenen und freundlichen amerikanischen Kultur. Wir werden wirklich nicht warm mit diesem Ort... Landschaftlich ist der Canyon sehr schön, wiederkommen wollen wir aber trotzdem nicht.

suru
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Beigetreten: 05.03.2011 - 20:13
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RE: Tag 14 – Canyon de Chelly

Liebe Lea, lieber Simon,

da wir den Canyon de Chelly bei unserer Tour im letzten Jahr mal wieder auslassen mussten, war ich ganz gespannt auf euren Bericht. Das hört sich bei euch eher nach nicht so guten Erfahrungen an, ich finde vor allem die überall gegenwärtige Warnung vor Einbrüchen abschreckend. Das haben wir bisher so noch nicht erlebt. Ich kann mir gut vorstellen, dass es euch gerade mit Emmi sehr beunruhigt hat. 

Auf meiner To-Do Liste bleibt der Canyon de Chelly trotzdem, mit gemischten Gefühlen.

Liebe Grüße

Susanne
Scout Womo-Abenteuer.de

Reiseberichte

Esthi71
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Beigetreten: 31.12.2013 - 11:44
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RE: Tag 14 – Canyon de Chelly

LIebe Lea, lieber Simon

Oh wie schade sad Für uns war der Canyon de Chelly im 2014 ein Highlight - wie traurig, dass es sich so zum Schlechten wandelte.

Ich kann sehr gut verstehen, dass es auch nicht wohl war... ich schwanke bei derlei Begegnungen auch immer zwischen Skepsis und Naivität. Die Bilder sind aber wirklich wundervoll!

Liebe Grüsse Esther

Leamon
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Beigetreten: 30.03.2015 - 22:42
Beiträge: 409
RE: Tag 14 – Canyon de Chelly

Liebe Susanne, liebe Esther,

landschaftlich bleibt der Canyon natürlich sehr eindrucksvoll. Grundsätzlich abraten, möchten wir keinesfalls. Viele andere Ziele verlassen wir aber mit Plänen für einen erneuten Besuch, und das war hier nicht so. 

Wir kannten das so aus den USA aber auch nicht. Wenn es vor 6 Jahren noch anders war, kann es sich ja auch wieder ändern. Damit tun sie sich natürlich auch keinen Gefallen. Der Cottonwood CG war alles andere als voll und ohne Touristen keine Einnahmen.

Liebe Grüße

Simon & Lea

Cla
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Beigetreten: 24.06.2019 - 14:55
Beiträge: 489
RE: Tag 14 – Canyon de Chelly

Hallo Lea

auch wir wollen nächsten Sommer ins Canyon de Chelly. Aber jetzt freue ich mich nicht mehr besonders darauf. Auf die Landschaft schon (schöne Fotos habt ihr gemacht), aber das ganze Drumherum klingt nicht besonders toll. Schade! Mit einem kleinen Kind hätte ich mich, glaub ich, besonders unsicher gefühlt. Aber ihr habt ja gut aufgepasst! 

Bin gespannt wie eure Reise weitergeht.

Liebe Grüße

Claudia

SusanW
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Beigetreten: 15.02.2019 - 10:45
Beiträge: 582
RE: Tag 14 – Canyon de Chelly

Hallo ihr Zwei,

mir gehts grad wie Claudia, seufz. Wir wollen im April zum Canyon de Chelly. Eure Bilder sind toll, doch das geschilderte Drumherum dämpft die Vorfreude. Nunja, müssen wir halt wachsam sein.

Ihr seid ja mit einer ganz süßen Maus unterwegs. Da muss ich gleich mal den Rest des Resieberichts nachlesen smiley

Liebe Grüße Susan

Ybbot
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Beigetreten: 20.01.2018 - 23:01
Beiträge: 968
RE: Tag 14 – Canyon de Chelly

Liebe Lea, lieber Simon,

ich folge euch schon die ganze Zeit auf eurer Reise und bin ein bisschen traurig, wie sehr sich die Gegend um den Canyon de Chelly verändert hat. Wir waren hier Anfang der 90er Jahre während unserer ersten Reise in den Südwesten der USA, damals an einem kalten Tag im Frühling mutterseelenallein an den White House Ruins. Vor Einbrüchen wird ja an vielen Orten gewarnt, aber dass sogar an den Camper geklopft wird, um etwas zu verkaufen, finde ich ganz schlimm. Da würde ich auch nicht noch einmal hin wollen.

Herzliche Grüße
Irma
Südwesten 2018
 

Lindis
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Beigetreten: 25.02.2013 - 16:18
Beiträge: 771
RE: Tag 14 – Canyon de Chelly

Hallo Lea und Simon,

wie schade das ihr den Canyon de Chelly als so negativ erlebt habt.Wir waren nur wenige Tage vor euch dort unterwegs(25-26.09.19)und der Canyon war ein Highlight unserer Reise.An Schilder mit Warnungen können wir uns gar nicht erinnern,die Parkplätze waren ja noch recht neu angelegt,eventuell sind die Schilder noch nicht wieder aufgesellt worden als wir dort waren.Wenn die so allgegenwärtig waren,was ich nicht anzweifel,müssten wir die doch gesehen haben!

Wir lassen nie etwas vorne im Fahrzeug liegen,Reisepässe etc haben wir immer in einer Bauchtasche dabei.

Schlider auf denen vor Einbrüchen gewarnt wird haben wir auf unseren Reisen schon auf etlichen Parkplätzen gesehen.Klar bleibt da bei dem ein oder anderen ein mulmiges Gefühl wenn man das Fahrzeug zurücklässt.Aber ein Einbruch kann auch auf jedem anderen Parkplatz passieren.

Wir haben keinerlei Bedenken gehabt als wir dort waren und würden sofort wieder hin fahren.

Den Cottonwood CG fanden wir zwar auch nicht supertoll,aber halt zweckmässig gelegen.Als wir an einem Mittwoch übernachteten war der CG fast voll.Auch bei uns kam einmal ein fliegender Händler vorbei und bot uns sehr freundlich und unaufdringlich Navajokunst an.Wir haben freundlich abgelehnt und auf seinen weiteren Runden über den Campground grüsste der Händler uns jedes mal sehr nett.An das Wohnmobil geklopft wurde bei uns nicht.

Wie gesagt,es ist sehr schade das ihr den Canyon de Chelly so negativ erlebt habt.Bei uns war es zum Glück anders und ich bin immer noch total begeistert von dieser ganz besonderen Gegend.laugh

 

 

Liebe Grüße

Lindi


Lindi's Reiseberichte 

 

Leamon
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Beigetreten: 30.03.2015 - 22:42
Beiträge: 409
RE: Tag 14 – Canyon de Chelly

Hallo ihr Lieben,

auf keinen Fall raten wir ab, den Canyon zu besuchen. Landschaftlich war er toll. Bei jedem zweiten Wanderparkplatz in Deutschland gibt es ähnliche Hinweise. Lindi hat es da ja wenige Tage vorher offenbar auch anders wahrgenommen. Bedroht haben wir uns nicht gefühlt, Sorge um Emmi hatten wir auch nicht. Wachsam sein ja, Angst haben muss man ganz klar nicht. So soll unser Bericht nicht rüber kommen. 2016 auf dem Supermakrtparkplatz in Moab, auf dem in unser Wohnmobil tatsächlich eingebrochen wurde, standen keine Schilder wink. Und acuh dieses Erlebnis hat uns ja keinesfalls davon abgehalten, weiter zu reisen. Vielleicht hat es aber dazu geführt, dass wir Situationen kritischer einschätzen und wir wachsamer dadurch geworden sind als zuvor.

 

Das Erlebnis mit dem aufdringlichen Navajo beim Picknick, das Klopfen ans Wohnmobil (was wir als sehr aufdringlich wahrgenommen haben), der etwas trostlose Campingplatz und die unfreundlichen Angestellten in der Lodge haben unser Erlebnis getrübt. Dass ich auf einem städtischen Parkplatz in Namibia wachsam sein muss, erwarte ich. (Aber auch das hält mich nicht davon ab, dort hin zu reisen. Also lasst euch bloß nicht die Vorfreude nehmen!). In amerikanischen Nationalparks hatten wir aber nie zuvor so ein Gefühl. Hier wurden wir von überrascht, vielleicht haben wir es grade deshalb als negativ in Erinnerung. Wir haben z.B. nie zuvor eine Polizeistreife in einem Nationalpark erlebt. Der Nationalpark liegt im Gegensatz zu anderen nicht irgendwo in der Pampa, so dass ausschließlich an der Natur interessierte Besucher hier hin kommen (und auch die könnten einem ja theoretisch "was wollen"), sondern liegt sehr stadtnah. Wir sind mit diesem Park einfach nicht warm geworden. Das kann euch aber ganz anders gehen.

 

Viele Grüße

Lea