Tag 18: Eine Routenänderung mit Folgen

Wir sind genug lange in dieser Ecke gewesen, es wird endlich Zeit weiterzufahren, auch wenn heute erst Sonntag ist und immer noch Long Weekend.

Als erstes fahren wir die lange kurvenreiche Strecke zurück nach West-Kelowna. Und haben unterwegs doch noch Glück mit den Dickhornschafen:

Eigentlich war besseres Wetter angesagt, vor allem Richtung Süden, stattdessen wird der Himmel immer dunkler. In Westbank stocken wir unsere Vorräte auf und gehen tanken. Endlich habe ich nach drei Tagen wieder einmal wlan und kann mich noch über den weiteren Verlauf unserer Route schlau machen. Dabei stelle ich mit grossem Schrecken fest, dass der letzte offene CG im Manning Park morgen schliessen wird . Mist, durch die Routenänderung im Cariboo Country hatte ich dies nicht auf dem Radar und was nun? Hektisch gehe ich unsere Optionen durch, die Wettervorhersagen für die kommenden Tage tragen noch den Rest dazu bei, dass meine Stimmung in den 2. UG rasselt . Irgendwie macht es keinen Sinn, die südliche Route zu nehmen und so suche ich krampfhaft nach einer Alternative. So entsteht der Plan über die 97C Richtung Westen zu fahren, um dann via Lytton/Lilloet von der anderen Seite her Vancouver anzufahren. Die Idee ist eigentlich verrückt, so fahren wir ja fast wieder hoch ins Cariboo, und trotzdem beflügelt mich der Gedanke, nochmals über den Sea-to-Sky-Hwy zu fahren und am Ende noch einen Tag am Meer zu verbringen. Und so buche ich doch gleich noch eine Site im Porteau Cove CG und weiter geht’s.

Bevor wir jedoch westwärts fahren, möchte ich noch zum Hardy Falls PP hinter Peachland, dort sollen die Lachse noch laichen. Tatsächlich sind noch immer einige Lachse unterwegs, trotz beginnendem Regen ist der kurze Spaziergang schön und interessant.

Für den Hwy 97C müssen wir ein kurzes Stück zurückfahren, dabei fällt mein Blick auf eine grosse Anzeige am Strassenrand: beware, heavy snowfall on Hwy 97C ….. Mein Mann meint, so schlimm wird’s wohl nicht sein und fährt munter weiter. Der Himmel wird immer dunkler, eine richtige Wand tut sich vor uns auf – und tata: es beginnt zu schneien und noch mehr zu schneien und schon liegt Schnee auf der Strasse, der immer höher wird.

Ich kralle mich im Sitz fest und sehe uns bereits im Graben liegen. Etwas weiter oben liegt tatsächlich ein Auto seitwärts im Graben, zum Glück sind wir fast am höchsten Punkt. Bald lichten sich auch die Wolken und schwupps, ist der Spuk vorbei und die Strassen wieder frei. Was für ein Adrenalinausstoss!

Die weitere Fahrt verläuft unspektakulär, nach einer Rast treffen wir gegen halb vier in Merritt ein.

Nach einer Tankpause wechseln wir auf den Hwy 8 und fahren durch Native Land

noch bis zu unserem nächsten Übernachtungsplatz, der N’kwala Recreation Site. Viele Sites am Bach sind belegt, wir ergattern uns jedoch noch den zweitletzten Platz. Hübsch ist es hier, auch wenn die Sonne bereits hinter den Hügeln verschwunden ist und es wieder kalt wird.

Ich drehe wie üblich noch in den Abendstunden eine kleine Runde. Den Abend geniessen wir im Camper, die Feuerstelle ist nicht optimal und meine Mannschaft hat keine Lust, draussen zu sitzen.

Übernachtung: N'Kwala Recreation Site, ohne Strom, kostenlos
Wetter: von Sonne bis Schnee, das volle Programm
Tiersichtungen: 1 Dickhornschaf, Lachse