Tag 21 - Hoover Dam und Valley of Fire, White Domes Trail

Do, 22.9.

Der Plan für heute ist, möglichst früh am Valley of Fire anzukommen. Bei diesen Temperaturen möchten wir unbedingt eine Hook-Up Site für die Klimaanlage ergattern, und der Atlatl Rock CG ist bekanntlich fcfs. Mittlerweile sind wir zwar geübt im Improvisieren… aber muss ja nicht sein.

Das Wetter ist immer noch schwül-heiß, es hängen dunkle Wolken über den Bergen.

Puh, 28°C am frühen Morgen..... und tierischer Besuch!

Letztlich ist es aber doch kurz vor 9 Uhr, als wir abfahren. Auf der Interstate geht es direkt am Hoover Dam vorbei. Zwar haben wir vor Jahren den Glen Dam sogar mit einer geführten Tour im Inneren besichtigt, doch sind wir neugierig und entscheiden spontan, den großen Staudamm wenigstens einmal aus der Nähe zu sehen. Also runter vom Highway und zurück Richtung Dam. Hah, so einfach geht das aber nicht. Erstmal müssen wir am Security Check Point halten. Es geht hier strenger zu als bei einer Grenzkontrolle! Unser Womo wird von unten und innen inspiziert (zugegebenermaßen sehr oberflächlich). Ob wir Waffen dabei hätten? Später erfahren wir, dass diese Kontrollen seit dem 9.September 2001 eingerichtet wurden, aus Sorge vor Attentaten am Staudamm. Nicht auszudenken, was das für Folgen haben könnte.

Wir dürfen passieren und sollen mit unserem Womo rüber auf die Arizona-Seite fahren, zu den größeren Parkplätzen. Und schwupps, schon fahren wir direkt über den Damm, ist das cool!

Wir parken das Womo und laufen zurück bis zum Visitor Center auf der anderen Seite.

Beeindruckend ist die Geschichte des Damms: in nur 4 Jahren wurde er bereits 1935 fertig gestellt. Eine Tour möchten wir nicht (nochmal) machen. Im VC zahlen wir deshalb $10 Eintritt und dürfen dann die Ausstellung und Aussichtsterrasse besuchen. Da wir alles ziemlich spannend finden, halten wir uns länger auf als geplant, der ganze Spaß dauert 2 Stunden. Jetzt aber nichts wie los. Für einen kleinen Einkauf fahren wir nach Boulder City, auch tanken können wir hier.

Dann geht es endgültig in Richtung VoF – zunächst am Lake Mead vorbei fahren wir über den North Shore Drive und tauchen ein ins Land der roten und gelben Steine. Wie schön ist das hier! Und wie gut war die Entscheidung, zum Abschluss der Reise nach so viel braunen und schwarzen Wüstenlandschaften den Schlenker zu machen!

Um 14:15 Uhr sind wir im Valley of Fire. Es ist Donnerstag und immer noch hochsommerlich heiß. Sicher wird so viel nicht los sein. Aber - es fahren sehrsehr viele PKW´s hier rum! Am Atlatl Rock CG angekommen bekommen wir einen Schreck: es sieht bumsvoll aus! Gerade parken vor uns 2 Trailer Gespanne auf den Hook Up Sites ein – oh nein, bitte, wir hätten gerne auch noch eine… Ich steige aus und laufe vor. Puh, wir haben Glück und erwischen eine der letzten 4, nämlich die Site 28 für $35, zu zahlen an der Self Pay Station, Achtung, nur mit Bargeld möglich. Die übrigen 3 Sites sind nachmittags dann auch belegt, wie auch sämtliche Dry Sites. Bislang kannten wir es hier aus dem Hochsommer nur total leer, ein voller CG ist für uns eine neue Erfahrung.

Und noch etwas ist neu: die Temperaturen sind „nur“ 32°C mit einem angenehmen Wind. Wir wollen noch was unternehmen und fahren zum Visitor Center. Hier bestätigt sich leider, was ich vorher schon gelesen hatte: Die Fire Wave ist „closed due to construction and extreme heat“, und zwar noch bis Ende September. Leider haben wir erst den 22.9., eine Woche also noch, wie ärgerlich. Aber – sollen wir nicht doch vielleicht… verbotenerweise…? Wir wollen die Lage sondieren und fahren hin. Doch zeigt sich, dass man vorgesorgt hat: der eigentliche Parkplatz und auch alle anderen Parkmöglichkeiten in der Nähe der Fire Wave sind abgesperrt, und auch der „Seven Wonders Trail“, der von den White Domes rüberführt: „closed“. So schade. 2013 waren wir das erst Mal hier, damals war eine Wolke vor der Sonne und damit kein schönes Licht. 2015 war komplett grauer Himmel… und heute ist es uns wieder nicht vergönnt; dabei ist das Wetter geradezu perfekt!

Alternativ laufen wir stattdessen den kurzen, aber wunderschönen White Domes Loop Trail, kraxeliger und anstrengender als gedacht, aber sooo schön mit den Farben! Klapperschlangen soll es hier auch geben. Nach dem Erlebnis mit der Peitschenschlange im Joshua Tree NP sind wir alarmiert. Wir sehen aber keine, auch nicht im kurzen Slot Canyon. Leider auch wieder keine Big Horn Sheep; in diesem Urlaub immer noch nicht gesichtet, wie schade.

Zurück entlang des gesperrten Parkplatzes zur Fire Wave:

Auf unserer Site ist das Leveln eine Herausforderung, schließlich fahren wir schräg rein, dann geht es einigermaßen.

Im Licht der untergehenden Sonne kraxeln wir auf die Felsen und genießen diesen Traum von Natur:

Und dann wird – na, was wohl: gegrillt, und… nein, leider kein Campfire, das ist hier verboten.

In der Dunkelheit wollen wir duschen und laufen zum Waschhaus. Aber was ist das: Millionen von Heuschrecken umflattern uns kreuz und quer im Licht der Außenlampen und sind wirklich aufdringlich. Nichts wie weg hier. Also duschen wir im Womo, genießen ein Absacker-Bier und schlafen bei herrlichen 24°C ein.

Morgen ist der letzte volle Tag, den wollen wir ausnutzen und den Park nochmal gründlich auf 2 Beinen erkunden. Der Urlaub nähert sich dem Ende...

LG, eure Inga