24. Tag – Von Ojo Caliente ueber den Abiquiú Lake zur Angel Peak Scenic Area

27.04.18 – Freitag

Da wir heute wieder einen laengeren Fahrtag haben stehen wir zeitiger auf. Wir nutzen noch einmal ausgiebig die modernen Duschraeume und den dort vorhandenen Foen, denn unserer hat sich inzwischen nach vielen Reisen nun verabschiedet. Ausserdem checken wir noch einmal das Wetter. Ab morgen soll schon wieder ein Wetterwechsel kommen. Sturm und oertliche Gewitter. Noch ist der Himmel aber blau und davon nichts zu sehen.  

Von Ojo geht es wieder auf dem Hwy 285 zurueck bis la Chuachia, dann biegen wir ab auf den Hwy 84 nach Norden und spaeter auf den Hwy 96 Richtung Abiquiú, mit dem gleichnamigen grossen Stausee. Diese Strecke fuehrt am Rio Chama entlang. Ein paar Mini-Siedlungen, vor den bescheidenen Haeusern die uebliche Sammelleidenschaft, viel Schrott und alte Geraetschaften. Ueberall Farmland am fruchtbaren Ufer des Chama.

Schon von Weiten, auf einer Anhoehe, erblickt man den Abiquiú Lake. Wir schauen uns auch den toll gelegenen Riana Campground an. Man hat von hier einen schoenen Blick auf den Lake und es haette uns hier sicher auch sehr gut gefallen. Wir ueberlegen kurz, ob wir bleiben sollen, fahren dann aber doch weiter. Der CG ist uebrigens bereits jetzt am Vormittag bis auf wenige Plaetze schon voll belegt. Es ist Wochenende.

Nach dem Damm gibt es ein Lookout, wo wir eine kurze Expressopause einlegen. Von hier hat man einen sagenhaften Blick aufs Wasser, dahinter die roten Steine.

Danach geht es ziemlich unspektakulaer und ziemlich alleine, aber dennoch schoen zu fahren, durch viel Farmland bis zur Junction der US -550, die uns dann nach Norden fuehrt. Schlagartig aendert sich die Landschaft. Etwas wehmuetig passieren wir auch das Hinweisschild zum Chaco Nat. Hist. Park.

Etwa 15 Meilen vor Bloomfield biegen wir vom langweiligen Highway rechts ab in die kahle Oednis der Badlands, zur Angel Peak Scenic Area. Wenn man nicht weiss, dass ein paar Meilen weiter ein besonders schoener Uebernachtungsplatz wartet, wuerde man hier etwas skeptisch werden. Rechts und links Abraeumhalden, Gaspipelines und Laster. Auch D. guckt etwas skeptisch, als wir auf die Gravelroad abbiegen. Schoen sieht das hier am Anfang der Road nun wahrlich nicht aus. Aber schon nach der ersten Meile, am Overlook, verfallen wir dem „wow!“.

Dann geht es noch weitere 5 Meilen auf einer ueblen Ruettelpiste bis zum anviesierten Boondocking-Platz. Unterwegs kommt man bereits an Picnickplaetzen mit Sheltern vorbei, wo schon ein paar Camper stehen.  Wir hoffen, dass wir am Ende der Loop noch einen Platz in der ersten Reihe bekommen. Und tatsaechlich ist der Platz neben „der“-Panorama-Tisch-Bank-Kombi noch frei. Wir stellen uns zwischen die Junipers, somit haben wir Schatten und etwas Windschutz.

Vor uns dann dieses Panorama:

 Zum Ankommen gibt es erst einmal ein kaltes Bier und was zu knabbern. Da der Wind sich wieder ankuendigt, wollen wir moeglichst zeitig unseren Grill anwerfen. Gar nicht so einfach hier oben in der exponierten Lage. Im Windschatten, zwischen Womo und Busch grillen wir dann leckere Tilapiafilets.

           Blick aus dem Schlafzimmerfenster

Spaeter laufen wir noch eine grosse Runde und beobachten dann einen dramatisch-kitschigen Sonnenuntergang auf der einen Seite, waehrend auf der anderen Seite bereits der Vollmond zu sehen ist. Es kommen noch einige Camper vorbei, aber alle Plaetze scheinen belegt zu sein. 

Von irgendwo her hoert man ein leises Brummen. Es stoert nicht unbedingt, aber es ist immer da, wie ein weit entfernter Generator. Am spaeten Nachmittag sind auch 2 Arbeiter-Pickups vorbei gekommen. Irgendwo hinter der naechsten Kuppe muss eine von den Stationen sein, die man auch weit untem im Tal erkennen kann.

Fuer ein Lagerfeuer ist es wieder viel zu windig, ausserdem empfindlich kalt, so dass wir es uns wieder im Womo gemuetlich machen. Inzwischen fahren wir unsere ganzes Lagerfeuerholz schon ziemlich lang spazieren. Vom Schlafzimmerfenster haben wir einen tollen Blick auf „the Castle“.

Eine irre Landschaft.