25. Tag – Von der Angel Peak Scenic Area zu den Bisti Badlands

28.04.18 – Samstag

Ob wir es in diesem Urlaub noch mal schaffen, draussen zu fruehstuecken? Wohl eher nicht, denn auch heute ist es wieder lausig kalt und die erste Tat besteht darin, die Heizung an zu machen. Am Himmel sind die ersten Schleierwolken zu sehen.

Unser heutiges Ziel ist nicht weit, deshalb lassen wir uns mit der Abfahrt auch Zeit. Wir halten nochmal an den Viewpoints und bestaunen diese unwirtliche Landschaft. Am Rim muessen wir aufpassen, nicht von der Kante geweht zu werden. Dann ruckeln wir zurueck auf den Highway 550 Richtung Bloomfield und dann nach Farmington und anschliessend geht es auf der NM-371 wieder nach Sueden.

Der Himmel hat inzwischen bedrohliche Farben angenommen und es sieht nach Regen aus. Na super, der Wetterbericht hatte wohl doch Recht.

Die Anfahrt ins Bisti Badland gleicht bereits einer Fahrt auf einem anderen Planeten. Unser Navi ist etwas gestoert, es will uns abbiegen lassen, wo es keine Abbiegung gibt, sondern nur ein Zaun. Dummerweise habe ich die Maps3D App nicht rechtzeitig und nicht richtig auf dem Handy geladen. Die offline-map zeigt zwar an, wo wir sind, aber das Teilstueck der Karte, wo wir abbiegen muessen, wird nicht angezeigt. Also fahren wir solange weiter, bis wir zu der Abfahrt kommen, wo auch das Hinweisschild steht. Die knapp 3 mls lange Gravelroad bis zum Parklatz und Trailhead ist ganz ok, vermutlich wurde sie vor kurzem geschoben. Von einer kleinen Anhoehe sieht man ein paar Autos und Camper dort stehen. Etwas spooky ist aber die Farbe des Himmels am Horizont. Da braut sich was zusammen und das gefaellt uns garnicht. Dazu faengt es heftig zu stuermen an. Beim Aussteigen bekomme ich gleich eine volle Ladung Sand ins Gesicht, so dass ich im ersten Moment ueberhaupt nichts mehr sehe. Einige Besucher, die mit den PKWs da sind, raeumen das Feld und es es bleiben nur 5 Camper zurueck. Ein Glueck sind wir nicht alleine hier.

Wir stellen uns ziemlich nah an den Trailer neben uns, als Windschutz. Aufgrund unserer besorgten Gesichter meint unser Nachbar, es sei noch alles im gruenen Bereich. Erst wenn er die Flucht ergreift, sollten wir ihm folgen. Ok, ....sehr beruhigend... zumindest etwas. Ich scanne vorsichtshalber die Umgebung ab und ueberlege, wohin wir denn fluechten sollen, wenn dann "das Wasser" kommt. Zu beiden Seiten des Parkplatzes gibt es leichte Erhoehungen entlang der Gravelroad, dort koennten wir zumindest etwas hoeher stehen, im Notfall. Wir muessen dabei sofort an unseren letzten Aufenthalt im Goblin Valley denken, wo wir rund um das Womo die Wassermassen sahen.

Draussen tobt inzwischen der Baer, der Himmel ist lilaschwarz, es blitzt und donnert und das Womo wird ordentlich durchgeschuettelt. Aber es regnet nicht. Fuer die Nerven gibt es erst einmal einen Tequila, wir sind ziemlich unentspannt. Jetzt hier weg zu fahren ist nicht die Loesung und wohl auch zu spaet. Also heisst es abwarten. Vom Bett aus beobachten wir das Szenario draussen.

So muss es auf dem Mond aussehen. Man fuehlt sich irgendwie in eine andere Welt versetzt. Wenn so das Leben auf den anderen Planeten aussieht, was die Menschheit doch so dringend erforschen und moeglich machen will, so moechte ich doch lieber hier auf der Erde bleiben.

Wir machen Wuerstchen und Kartoffelbrei. Lesen und warten. Am spaeten Nachmittag nimmt der Wind etwas ab, es wird etwas heller. Auf der einen Seite ist der Himmel black, auf der anderen kommt etwas die Sonne durch.

Wir ueberlegen nicht lange, ziehen uns warm an und ziehen los zu einer Runde durch diese skurrile Landschaft. Das Licht ist schoen. Fuer die grosse Loop ist es zu spaet, erst recht bei diesen Wetterbedingungen. Wir wollen aber zumindest einen kleinen Einblick in diese Mondlandschaft bekommen. Notfalls muessen wir schnell zuruecklaufen, sollte der Regen doch noch kommen. Vorsichtshalber fotographiere ich an der Infotafel die kleine Map ab, man weiss ja nie.

 Allerdings bleiben wir fast nur in Sichtweite des Parking Lots, denn der Wind ist so heftig und kalt, dass es uns nach 1 Stunde schon zurueck treibt. Ein Glueck scheint wenigstens in der Zeit grad die Sonne. Was wir gesehen haben war schon sehr beeindruckend, wie mag diese Landschaft noch weiter draussen und bei schoenen Wetter wohl aussehen?

Als wir wieder am Womo sind, geht gerade de Sonne zwischen den dunklen Wolken unter und fuer einen kurzen Moment erscheint auch der Vollmond. Dann wird es schlagartig dunkel und die naechste Gewitterfront zieht an uns vorbei. Diesmal bekommen wir allerdings gefuehlt 20 Tropfen ab. Spaeter am Abend kommen noch 2 Autos. Es ist eine 6-Maenner-Gruppe aus Farmington. Sie wollen einen „full-moon-walk“ machen. Mit Taschenlampen, Wanderstoecken und dick eingepackt ziehen sie los, aber ohne full moon. Nach 1 Std. sind sie schon zurueck und fahren wieder weg.

Das Gewitter muss sich in der nahen Umgebung entladen haben. Nachts hat es ein paar mal kurz angefangen zu regnen, aber jedesmal waren es nur ein paar Tropfen.