Tag 25:
Mit den ersten Sonnenstrahlen starten wir den Motor und verlassen Hanksville gen Süden.
Eigentlich wollten wir bei Little Egypt vorbeifahren, aber irgendwie nehmen wir die falsche Abzweigung und rumpeln auf immer schlechter werdenden dirt roads durch die Pampa. Umkehren kommt aber nicht in Frage, und nach einigen Hin-und-Her kämpfen wir uns wieder zurück zum Highway - egal, weiter gehts.
Im weiteren Streckenverlauf folgt die UT-95 dem kurvigen Canyon des North Wash durch fotogene orangerote Felsenlandschaften.
Kurz nach dem Passieren des Leprechaun Canyons (haben wir 2018 besucht) halten wir an der Hog Spring Rest Area.
Wir sind auf der Suche nach der "Moqui Queen", eine mehrere Tausend Jahre alte, fast lebensgroße Felszeichnung im typischen Barrier Canyon Style: Eine anthropomorphe Figur, gemalt in tiefem Zinnoberrot, verziert mit weißen Punkten und Linien. Sie trägt eine Krone auf dem Kopf, zu ihren Füßen befindet sich ein mystisches Tier-Wesen.
Das letzte mal haben wir vergeblich nach der Queen Ausschau gehalten, konnten sie allerdings nicht finden. Diesmal sind wir besser vorbereitet und entdecken die hübsche Dame ca. 800m südlich der rest area unter einem Sandstein-Alkoven, nicht weit von der Straße.
(37.96130564958872, -110.48900527227036)
Weiter führt uns die Straße zuerst zum Hite Overlook, und dann zur Hite Crossing Bridge, welche den Colorado River überspannt. Gute 75 km flussaufwärts haben wir vor gut zwei Wochen am Spanish Bottom unsere Kanu-Tour beendet. Wären wir weitergepaddelt, dann wären wir genau hier rausgekommen, natürlich vorausgesetzt wir hätten den wilden Ritt durch den Cataract Canyon (mit einigen der wildesten Stromschnellen im Südwesten der USA) überlebt ...
Auf der anderen Seite der Brücke, einige Kilometer weiter stromabwärts, mündet der Colorado dann schließlich in den Lake Powell.
Kurz vor der Brücke biegen wir auf eine sandige dirt road ab und schalten den Allrad zu. Wir nehmen Kurs auf den „Maze Overlook“.
Anfangs führt uns unser Weg durch die Glen Canyon Recreation Area, später überqueren wir die Grenze zum Canyonlands National Park. Ab hier ist eine Weiterfahrt nur mit Permit erlaubt.
Die Strecke ist landschaftlich sehr reizvoll und anfangs auch größtenteils noch gut zu befahren. Doch nicht allzulange:
Tiefe Löcher, felsige Stufen, sandige Washes und steile Rampen erfordern zwingend ein robustes Allradfahrzeug mit viel Bodenfreiheit.
Stop! Bei nächster Gelegenheit bitte wenden ...
Nach sechsstündiger holpriger Fahrt erreichen wir letztendlich unsere Campsite am Maze Overlook:
Hello, welcome back - die Chocolate Drops grüßen von der gegenüberliegenden Seite des Canyons
Im Hintergrund das "Land of Standing Rocks" mit seinen markanten Felssäulen und verschiedenartigen Steingebilden
Wir plündern unsere Vorratskiste und brutzeln uns eine große Pfanne mit Bohnen, knusprigen Speck und würzigem Cheddar Cheese.
Zum Dessert gibt es pfannengewärmten Apple Crumble mit Schokostückchen.
Was könnte das wohl noch toppen ?
... ein einmaliger Sonnenuntergang zum Beispiel !
Alles um uns herum scheint zu glühen, die Umgebung in orangenem Licht zu baden ...
Wie schon das letzte Mal sind wir auch heute Nacht wieder die einzigen menschlichen Wesen weit und breit.
Das einzige andere Lebewesen im Umkreis von 50 km scheint eine possierliche Packrat zu sein, die sich mit uns anfreundet, zwischen unseren Stühlen umherhuscht und im bereitgestellten Mäusenapf ihren Durst stillt.
Den Autoschlüssel schiebe ich vorsichtshalber tief in meine Tasche, Packrats sind nämlich dafür bekannt silbrige glänzende Dinge zu klauen und in ihren Nester zu horten.
(Schon desöfteren hatten wir große, harte, schwarz glänzende Gebilde in Felsnischen oder unter Überhängen entdeckt und uns gewundert was das wohl ist. Bis uns ein Ranger aufklärte: Es sind die Nester (engl. middens) der Packrats.
Deren Urin bildet eine bernsteinartige Substanz welche aushärtet und den Inhalt in den Nester versiegelt. Diese packrat middens sind vor allem für die Archäologie und Klimaforschung interessant, in einigen dieser Nester hat man bereits 50.000 (!) Jahre alte Pflanzenreste, Insekten und DNA entdeckt!)
Gute Nacht Packy, schlaf gut,
wir kriechen jetzt auch in unsere Schlafsäcke, war schließlich ein langer Tag ...
Hi,
was für ein toller Platz zum Übernachten! Die Aussicht ist ja schon so der Hammer, aber dann erst das Farbspiel zum Sonnenuntergang:
Liebe Grüße, Mike
Experience!
Scout Womo-Abenteuer.de
Hi Christian,
was habt ihr da wieder für einen Traumplatz gefunden

Einfach nur fantastisch, da lohnen sich 6 Stunden Holperfahrt.
LG, Inga
Oh wow, was für ein wunderschöner Sonnenuntergang! Der Wahnsinn!
Und der Platz zum Übernachten ist auch wunderschön!
LG
Laura
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Meine Reiseberichte
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