Womo-Abenteuer

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Tag 20: Cliff Dwellings bis zum abwinken

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Mobbel
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Beigetreten: 21.06.2011 - 17:21
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Tag 20: Cliff Dwellings bis zum abwinken
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
51 Meilen
Fazit: 
in den Winnetoufilmen sahen die Pueblos immer viel einladender aus. Und keiner hat gesagt, dass sie auf über 2000m Höhe liegen.

Donnerstag, 16. Mai 2013

Cliff Dwellings bis zum abwinken

von:    Mesa Verde

nach:   Mesa Verde

Da wir unsere Tour erst um 11 Uhr haben, lassen wir uns Zeit, schlafen lange, duschen frühstücken und sind gut erholt erst um 9 Uhr auf der Strasse. Der Campground liegt auf ca. 2300 m, das ist schon hoch, aber nun geht es noch viel weiter hinauf. Schon am Montezuma Valley Overlook staunen wir auf die Ebene hinunter, am Park Point Overlook, dem höchsten Punkt im Nationalpark, sind wir auf 2613 m – hier schnaufen wir nach den paar Schritten zum Aussichtpunkt schon wie die Walrösser. Dafür haben wir eine tolle Rundumsicht, einfach unglaublich.

 

Wir fahren weiter zum Cliff Palace, sind noch eine Dreiviertelstunde zu früh dran. Die Angst, dass wir keinen Parkplatz bekommen, erweist sich als unbegründet, es gibt zwar nur 4 RV Parkplätze (gleich am Anfang), aber ausser uns ist nur ein anderes Womo da. So ist es auch im folgenden, oftmals nur ganz wenige Parkplätze, aber es ist auch wenig los bzw. es verteilt sich gut und nur punktuell wird es mal eng. Trotzdem sind die Touren voll, um die 30 Leute bei unserer Tour, bei den Touren davor und danach um die 50 Leute, das waren coachpartys. Reisebusse sind etliche unterwegs, aber die begnügen sich mit Cliff Palace, Museum und Spruce Tree House. Und es gibt ja noch so viel mehr zu sehen, aber schön der Reihe nach.

Cliff Palace:

Unsere Tour beginnt pünktlich um 11 Uhr, wir haben eine Rangerin als guide. Sie erzählt und ermuntert die Gruppe, Fragen zu stellen. Und anders als bei anderen Führungen, wird sie eine Stunde lang mit Fragen bombardiert, kommt kaum dazu, ihre regulären Erklärungen abzugeben. Wir sind hier in einer High Desert und es gibt im Jahr nur 18 inches Niederschlag. Die Anasazi sind nur 35 Jahre alt geworden und die Kindersterblichkeitb lag bei 50 % (bis 5 Jahre). Die Tour macht Spass, wir lernen viel über die damalige Kultur der Anasazi Indianer, dürfen enge Stufen herunterklettern und Stufen und Leitern wieder hoch zum Parkplatz, den wir genau 1 Stunde später wieder erreichen.

 

 

Wir fahren den Cliff Palace Loop zu Ende. Es gibt noch einige Overlooks und wir müssen natürlich an jedem anhalten und gucken. Der letzte ist der Soda Canyon Overlook Trail, ein kurzer Trail durch den Wald, der zu 3 Outlooks führt, man kann von hier das Balcony House sehr schön sehen. Auf dem Weg sehen wir eine wunderschöne bunte Echse, die schön fürs Foto posiert. Kennt jemand diese Gattung?

 

rechts mein Schuh und die Echse - für die Größenbestimmung wink.

 

Heute gehen wir mal Essen, und zwar im Spruce Tree Terrace Restaurant. Es gibt Navajo Taco, Chili-Cheese-Fries und Burger. Wir fressen uns voll und lassen trotzdem einiges zurückgehen, es ist viel zu viel.

Das Spruce Tree House kann man self guided besuchen, hier kann man sogar in eine Kiva reinklettern. Auch hier muß man erstmal ganz schön runter laufen, allerdings bequem asphaltiert. Rauf geht es danach auch wieder – wir merken die Höhe.

ab in die Kiva:

Jetzt wird es bequem wir fahren den Mesa Top Loop, hier gibt es etliches zu sehen und man muß immer nur ein paar Schritte schön auf Asphalt laufen. Es sind ca. 10 Stops und so interessant es ist – wir sind etwas genervt und fix und fertig – so was von kaputt waren wir noch nicht mal nach 5 Stunden wandern im Arches. Die Füße schmerzen und die Joes (das Miwa von Trader Joe’s) gehen weg wie nix, das ein- und aussteigen fällt immer schwerer. Wir sehen pithouses, pueblos, villages und kivas, das Square Tower House leuchtet in der Nachmittagssonne – ja die Sonne strahlt heute ohne Unterlass für uns. Am Sun Point View Aussicht auf zwölf cliff dwellings, zum Schluß noch der Sun Temple und Aussicht auf den Cliff Palace, der jetzt auch in der Sonne liegt.

 

 

Jetzt reicht es uns aber, ab zum Campground. Doch halt – eine Abzweigung noch zum Cedar Tree Tower – praktisch, den sieht man im Vorbeifahren – und gut dass wie allein hier waren, die Wendeschleife reicht gerade so für uns.

Ach ja, und bei den Far View Sites wollen wir uns noch den Wasserspeicher angucken, den die Rangerin erwähnte. Hier sind auch noch viele Kivas und andere Gebäude recht gut erhalten, da sieht man mehr als bei den meisten Gebäuden im Top Loop. Nur haben wir nicht mehr den Nerv alles anzugucken. Halb im Tran trete ich beinahe auf eine Schlange, gut dass sie mich zuerst gesehen hat und losschlängelt, sie lag mitten auf dem Weg – die Schlange flüchtet – dadurch dass sie sich bewegt, sehe ich sie und taumle rückwärts. Links Pueblo-Mauer, rechts Grünzeug, hinter mir mein Mann – keine Ausweichmöglichkeit, wenn die Schlange in meine Richtung gekommen wäre – aber die fürchtet sich ganz offensichtlich richtig doll vor uns und versucht vergeblich, sich in den Pueblo Mauern zu verstecken. Wenn sie schnell schlängelt, finde ich es etwas gruselig, die ist wirklich schnell! Wenn sie sich langsam bewegt, ist es schön anzusehen. Ist das eine harmlose Schlange?

 

gut getarnt:
 

Um viertel vor sechs erreichen wir unsere Site auf dem Campground – war das heute anstrengend!

Campground: Morefield Campground Site 153, reserviert, full hookup

gefahrene km / Gesamtzeit: 81 km (geplant = 89 km) / 8:45 Std. (geplant: 12:33 Std.)

Was war anders als geplant?
Die Entscheidung zwischen Cliff Palace und Balcony House fiel uns schwer. Beides an einem Tag haut nicht hin, wenn man den "Rest" auch sehen will.

Was hätte man besser machen können?
mehr Zeit wäre nicht schlecht gewesen, ein zweiter Tag und man hätte alles gemütlicher ansehen können und noch das Balcony House sehen, aber noch mal 80 km da rauf und runter fahren und 2 Tage lang doch recht ähnliche Cliff dwellings ansehen - soviel Geduld haben wir dann auch nicht, insofern hat es für uns obwohls ein anstrengender Tag war, gepasst.

Lg Mobbel