Tag 33 - Narrows

Heute geht es in die Narrows. Da die Wanderung komplett im Fluss ist, haben wir es in der Früh nicht eilig, wir wollen ja nicht frieren. Also schlafen wir gut aus und frühstücken erstmal ordentlich. Wir cremen uns ein und packen unsere Sachen, alles in extra Tüten, damit wir halbwegs wasserfest sind. Um 11 Uhr nehmen wir den Shuttle zum Temple of Sinavawa, um halb 12 starten wir unsere Wanderung entlang des wunderschönen Riverwalks.

Der Knirps ist sofort genervt, er wollte doch IM Wasser gehen und nicht daneben. Nach fast 2km kommen wir endlich zu der Stelle, wo die Narrows beginnen. Wir stapfen frohen Mutes ins Wasser. Es ist angenehm, nicht zu kalt. Bereits nach 5 Minuten kommen wir an eine Stelle, an der uns das Wasser bis zur Brust reicht. Der Rucksack wird über den Kopf gehoben, damit er trocken bleibt.

Der Knirps geht fast eine Runde schwimmen. Viele Leute drehen an dieser Stelle schon um, kurz danach ist es aber wieder weniger tief. Wir bahnen uns unseren Weg durchs Wasser, entgegen der Strömung, manchmal seitlich am Flussbett entlang. Eingebettet von den gigantischen Wänden zu beiden Seiten.

Ich will es nicht schönreden, ganz am Anfang ist unglaublich viel los. Je weiter wir uns aber nach hinten kämpfen, desto weniger Leute kommen mit.

Nach etwa einer Stunde machen wir mal eine ausgedehnte Pause. Die Laune vom Knirps hat sich wieder verbessert, genauso hat er sich das vorgestellt. Wir sind also alle total motiviert. An einigen schwierigen Stellen braucht der Knirps zwar etwas Hilfe um sich gegen die Strömung zu kämpfen, aber jeder reicht ihm mal eine Hand und so klappt es super. Ab dem Orderville Canyon sind es wirklich nur noch eine Hand voll Leute, die wir treffen.

Wir gehen in den Orderville Canyon nur bis zur nächsten Ecke und drehen dann wieder um, denn wir wollen die beeindruckende Wall Street entlanggehen.

Einige der entgegenkommenden Personen klatschen mit unserem Knirps ein, sie sind begeistert, dass er soweit durchgehalten hat, das spornt ihn natürlich noch mehr an. Kurz nach dem Floating Rock kommt eine richtig tiefe Stelle durch die selbst wir Erwachsenen schwimmen müssten, das ist unser Umkehrpunkt.

Wir machen an einer Stelle Pause, wo das letzte Licht des Nachmittags bis zum Boden leuchtet. Es ist bereits 16 Uhr.

Zurück geht es aber mit der Strömung des Flusses. Dann kommen wir von einem markanten Punkt des Weges zum Nächsten und sind schneller fast am Anfang, als wir es selbst gedacht hätten. Der Kleine schwimmt oft einfach durch schwierige Stellen durch.

Wir wissen auch, dass nur die eine Stelle kurz vorm Ende mit der Tiefe wirklich schwierig wird und sind dadurch entschlossener einfach drauflos zu gehen. Auf einem Felsen sitzend und jausnend treffen wir wieder die uns bekannte Familie vom Grand Canyon und Bryce. Wir machen uns noch ein Treffen am Camper aus. Gott sei Dank erst ganz am Ende sehen wir eine kleine Schlange im Wasser. Den Riverwalk entlang sind die Kinder schon ziemlich geschafft und Papa nimmt kurzerhand alle Stecken, dafür hat die Stimmung etwas magisches.

Genau 7 Stunden und 12 km später erreichen wir wieder die Bushaltestelle. Wir fahren mit dem Shuttle zurück und der Knirps schläft noch im Bus ein. Er meint aber, dass diese Wanderung, neben dem Reiten, das tollste Erlebnis des Urlaubes war. Erschöpft marschieren wir zum Camper, die Kinder gehen sofort duschen, wir bringen unsere ausgeborgte Ausrüstung zurück, dann gehen auch wir duschen. Der Kühlschrank wird langsam leer, trotzdem gibt es noch ein stärkendes Festmahl. Um 21 Uhr gehe ich mit dem Großen wieder zum Ranger Talk über die Balance zwischen Natur und dem Verlangen der Menschen diese zu erkunden, brauchen wir noch für die Badges. Als wir zurück kommen plaudern die Anderen schon mit unserem Besuch, der Familie vom Nachmittag. Es wird wieder mal dementsprechend spät, aber das sind die Momente, die Urlaub eben ausmachen.