Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 16 - Grand Canyon

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daniii_el
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Beigetreten: 11.04.2018 - 09:13
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Tag 16 - Grand Canyon
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Montag, 19. Oktober 2020
Gefahrene Meilen: 
250 Meilen
Fazit: 
Samstag war nicht optimal

Es geht weiter Richtung Grand Canyon. Wir starten wieder einmal früh in den Tag, nutzen die Dusche und fahren gefühlt als erste los. Die Nachbarn schlafen noch und so versuchen wir ruhig los zu düsen.

Im Ort tanken wir mal wieder unser versoffenes Wohnmobil, quaseln etwas mit den Einheimischen und kurz darauf sind wir wieder auf der Strasse. Die Fahrt ist zwar nicht gerade langweilig aber es gibt definitiv spektakulärere Wege als zum Ost-Eingang vom Grand Canyon. Wir merken aber ziemlich schnell, dass wir Richtung Touristenmagnet unterwegs sind. Innerhalb weniger Minuten kommen uns mehr als 3x so viele Cruise America RV's entgegen als bis jetzt gesehen. Sprich es waren mindestens 6. Viele hatten wir vorhin noch nicht gesehen. Am Eingang zum Park wurden wir darauf aufmerksam gemacht, dass unser Brummi nicht überall zulässig sei und wir bitte die entsprechenden Parkplätze nutzen sollten. Und schon waren wir sehr nahe am Grand Canyon.

Da wir sowieso nicht an einen Platz im Campground glaubten, gingen wir es locker an. Erster Halt war der Desert View Watchtower. Unser Womo-Parkplatz war eigentlich noch ziemlich leer und die Vorfreude stieg. Nichts desto trotz mussten zuerst noch die Bäuche vollgeschlagen werden. Mit Hunger ist die Aussicht nur halb so toll. Kurz darauf liefen wir den kleinen Weg entlang. Am Tower angekommen trifft uns schon einmal ein kleinerer Schlag! 100erte Touristen strömten auf den Tower. Trotzdem erkunden wir den unteren Teil vom Turm, kapitulieren aber beim Aufstieg, da es für uns einfach zu viele Leute hatte. Wir genossen die Aussicht und fuhren weiter.

Auf einem kleinen Parkplatz, der eigentlich nicht für Womo zugelassen war, aber vollkommen leer war, hielten wir, liefen ein Stückchen zum Abgrund und konnten unseren Grand Canyon Moment erleben. Echt ein riesen Loch!

Nach dieser ruhigen Pause fuhren wir weiter zum Visitor Center. Da wars dann definitiv vorbei mit lustig. Die Autos standen kreuz und quer, die Parkplätze waren voll und einige Mal wurde auch die Hupe betätigt. Natürlich nicht von uns, wir sind ja schliesslich in einem Nationalpark. Aber stellt euch vor, ich hätte beim Watchtower nichts zu beissen bekommen. Oder stellt es euch besser nicht vor.
Das Visitor Center ist sehr modern und schön gemacht. Per Zufall mussten wir nur 2-3 Minuten für die nächste Film Vorführung anstehen und so nutzen wir die Chance. Vor allem das Intro über "Waldbrände am Grand Canyon" fand ich sehr informativ aber auch der Hauptteil war ganz nett.

Danach studieren wir die Infotafel zu den Wanderungen. Ich ging natürlich davon aus, dass wir mindestens Medium bewältigen können. Rahel war das Risiko aber zu hoch. Zuerst runter in die Hitze und dann musste man ja wieder hoch. Also wurde die Wanderung für den nächsten Tag gecancelled.

DIE Aussichtsplattform, ich glaube es hiess Mather Point oder "Wo wirklich alle hinkommen"-Punkt, haben wir zuerst etwas argwöhnisch von weiten betrachtet und entfernten uns auf dem Rim Trail immer weiter vom besagter Aussichtsplattform. Trotzdem war de homo stupidus all gegenwärtig. Nicht mehr viel hätte gefehlt und wir hätten live einen Absturz miterleben müssen. Wir haben schon in einer Doku gehört, dass immer wieder Menschen am Grand Canyon sterben. Irgendwie gingen wir davon aus, dass es wohl Kletterer und andere Sportler der Grund dafür waren. Weit gefehlt. Es sind wahrscheinlich hauptsächlich die, die für ein perfektes Foto alles machen. Naja alles ging gut und sätmliche Personen entkamen den Klippen wieder. Eigentlich wollten wir ja Fahrräder mieten, habe ja extra im Forum noch angefragt. In der Hoffnung, dass das in Amerika sowieso niemand macht. Aber bereits auf dem Rim Trail wurde uns das Gegenteil gezeigt. Es hatte ziemlich viele geübte und auch weniger geübte Fahrerinnen und Fahrer unterwegs.

Nach einer halben Stunde drehten wir und liefen wieder zum Mather Point zurück. Da stand ja schliesslich unser Fahrzeug. Ich konnte es dann doch nicht sein lassen und musste mir das Spektakel noch von nahem Ansehen. Ich muss schon sagen, danach fühlt man sich wieder super wohl in der eigenen Haut. Die Details erspare ich euch jetzt mal.

Wir bestiegen wieder unseren fahrbaren Untersatz und zogen Richtung Westen. Die Autos wurden nicht weniger und an der Haltestelle für die Shuttle Buses standen euch wieder eine Menge Leute. So entschieden wir uns spontan beim Campground einen Glücksversuch zu starten. Wie erwartet war er aber nicht von Erfolg gekrönnt und so fuhren wir durch den Südausgang aus dem Park. Dank der Womo-Map wussten wir, dass man in der Nähe boondocken darf, was wir dann auch machten. Da es jedoch schon ziemlich spät war, mussten wir ziemlich weit auf den Schotterpisten fahren, bis wir eine geeignete Stelle fanden. Der Platz gefiel uns sehr und ist echt eine Übernachtung wert. Allerdings hatten unsere einheimischen Nachbarn wenig Freude an uns. Immerhin liessen Sie uns in Ruhe und die Musik war auch im Rahmen.

 

Bei Wurst, Nudeln und Burgern entschied der Kriegsrat dann einstimmig, dass das Abenteuer Grand Canyon abgeschlossen ist und wir morgen nicht nochmals hinfahren.

Wie man im Bericht oben schon unschwer herauslesen kann, ist der Funke nicht wirklich über gesprungen. Sicherlich die Ausblicke waren toll aber irgendwie hatte man das Gefühl durch die unzähligen Dokumentation bereits alles gesehen zu haben. Durch unsere spontane Planänderung fuhren wir gerade am Samstag in dern Park, was sicherlich auch nicht förderlich war. Wir rechneten zwar mit vielen Touristen und wir sind ja selbige. Aber es war uns dann wirklich etwas too much. Haha ou man. Irgendiw fühle ich mich gerade, als sei ich ein verbitterter Einsiedler, der Menschen aus dem Weg geht. :D ist zwar überhaupt nicht so, aber richtig geniessen konnten wir es nicht.

Im Nachhinein hätten wir besser auf die ursprüngliche Route vertraut und den Petrified Forest mitgenommen. Jänu im Nachhinein ist man immer schlauer und so schlimm war es nun wirklich auch nicht.

Nach diesem Resümee ging es ab ins Bett!

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unsere Reisen in den Staaten