Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 11 - Organ Pipe Cactus National Monument

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daniii_el
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Tag 11 - Organ Pipe Cactus National Monument
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Montag, 14. Oktober 2019
Gefahrene Meilen: 
25 Meilen
Fazit: 
verschiedene und riesige Kakteen

Als wir heute aufwachen, müssen wir zuerst einmal unsere Umgebung erkunden. Gestern sah man ja nicht mehr viel. Wir sind fast ganz alleine auf dem wirklich riesigen Campground. Danach entschieden wir uns, das Visitor Center aufzusuchen. Am Vorabend sind wir daran vorbei gefahren und es gibt auch einen Trail. Wir liefen los, drehten wieder um, da wir die Hälfte vergessen haben und starteten von Neuem. Es war zwar keine Wanderung aber ein netter Spaziergang durch die Natur. Obwohl wir zwischen der Zufahrtsstrasse vom Campground der Hauptstrasse liefen, bemerkten wir diese gar nicht. So nach ca. 600m bemerkte ich ein leichtes picksen oberhalb der Socken. Ich machte mir nichts daraus und kratze mir instinktiv mit dem anderen Fuss das Bein. Ein paar Meter weiter, stolperte ich und schlug mein Fuss gegeneinander. Wieder ein stechen im Bein und so sah ich nun endlich einmal hinab.

Ich hab da wirklich ein blinder Passagier aufgenommen und der hing nicht nur leicht am Bein sondern steckte ziemlich tief. Beim Stolpern habe ich mir den regelrecht reingehauen. Zuerst wurde ich von der Freundin gründlich ausgelacht und Fotos wurden gemacht. Es tat zwar nicht weh aber wie bringt man das Teil jetzt wieder vom Bein weg? Nastuch ging nicht, dafür war er zu fest. Abstreifen schon gar nicht. So nahm ich zwei Steine klemmte das Ding ein und zog kräftig daran. Das Bein war frei! Dafür steckte es nun richtig tief in den Fingern. Beim Rausziehen abgerutscht... und am Finger tat es so richtig weh. Vor allem konnte ich nur mit einer Hand arbeiten. Die OP übernahm dann Rahel, als sie germekt hatte, dass es scheisse weh tat, hat sie sich dann schnell beruhigt. Sie schaffte es und danach durfte ich noch einzelne Stacheln aus den Fingern und dem Bein ziehen. Durch die Hitze und leeren Magen war mir dann doch einen Moment ziemlich übel. Ich brauchte Zucker und so gab es zuerst einmal einen kräftigen Schluck Getorade. Wir gingen weiter und die kleinen Einstichen hörten dann auch bald auf zu bluten.

Beim Visitor Center erkundeten wir den Kakteen Garten und lernten sogleich auch, dass dies die fiese Masche der Kleinen ist. Sie hängen sich an Tiere oder eben auch Menschen, fallen irgendwann ab und wachsen dort von neuem. Danach holten wir bei einer Rangerin noch die Informationen, ob wir mit einem Womo die beiden Loops fahren dürfen. Es ist aber nur der Ajo Mountain Drive erlaubt. Für den Puerto Blanco braucht es gemäss Rangerin 4x4.

Wir gehen wieder zurück zum Camground und sind am Ziel richtig durchgeschwitzt und auch ziemlich erschöpft. Der Schrittzähler zeigt 5.8km an und die Temperaturen waren richtig heiss. Zum Glück hatten wir trotz der vermeitlich kurzen Strecke genügend Flüssigkeit dabei.

Nach einem kleinen Mittagessen machten wir uns auf den Weg zum Ajo Drive. Die Strecke ist nicht geteert aber in einem guten Zustand. Wir fahren die einzelnen View Points ab und geniessen die Ruhe. Wir sehen auf der gesamten Fahrt nur ein anderes Fahrzeug und das kam uns an der Einfahrt entgegen.

 

 

 

Am Arch Canyon Trailhead halten wir an und schnürren unsere Schuhe. Am Schild lesen wir, dass der erste Teil als Trail ausgebaut ist und es danach bis auf den Double Arch hinaufgeht. Wir gehen los und erreichen ziemlich schnell das Ende des ausgebauten Wanderweges. Wir entscheiden uns noch etwas weiter zu gehen und den Double Arch zu erklimmen. Es wird richtig steil und Rahel entscheidet sich auf mich zu warten. Ich möchte aber ganz hoch und es sieht echt nicht mehr weit aus. Weit gefehlt, der Weg schlängelt sich der Kante nach immer weiter weg vom Arch und es ist doch ziemlich steil. Irgendwann bin ich dann auf gleicher Höhe vom Arch und so geniesse ich kurz die Aussicht. Da ich aber schon etwas länger weg bin, entscheide ich mich umzudrehen. Auf einmal höre ich die Rufe von Rahel. Klingt etwas beunruhigt und so stürze ich mich ziemlich waghalsig den Berg hinunter. Ich verlaufe mich noch zusätzlich da ich im Rennen die Abzweigung verpasse. Irgendwann kommt sie dann ins Blickfeld und ich sehe, dass sie auf dem Boden hockt. Bei ihr angekommen, hat sie mir dann erklärt, dass sie weiter wollte und mir darum gerufen hat. Als dann keine Antwort kam, hat sie Angst gekriegt, dass mir etwas passiert sei. Dabei habe ich ihre Rufe weiter oben einfach nicht gehört. Sie hat sich sogar überlegt wie sie ins Wohnmobil reinkommt, um Hilfe zu holen. Zum Glück hatte ich den Schlüssel bei mir, sonst hätte sie im kleinen Panikanfall noch etwas sehr teures unternommen, wie ein Helikopter rufen oder so. Es ging alles gut aber die Motivation für weitere Wanderungen und Entdeckungen ist beiden vergangen. Trotzdem war der Weg zum Double Arch echt schön. Man macht zwar viele Höhenmeter aber der Weg ist gut gekennzeichnet und ohne Klettern zu meistern. Man läuft hauptsächlich im Schatten und hat von oben eine tolle Aussicht. Ein sehr zu empfehlender Trail.  

 

 

 

Es war schon später als wir zurück beim Campground ankamen. Zuerst mussten wir die Oberfläche etwas reinigen, da sehr viel Staub ins innere eingedrungen ist. Danach spielten wir noch ein paar Würfelspiele und beluden unseren kleinen Grill mit einem riesigen Stück Fleisch. Schon war der nächste Tag zu Ende und wir fielen wieder ins Bett.

Der Park hat uns ebenfalls sehr gut gefallen. Allerdings waren wir sehr froh, schon einige Erfahrungen mit dem Wohnmobil zu haben. Wenn man den Park wirklich erleben möchte, ist man fast gezwungen, auf Gravel Roads zu fahren. Dies haben wir uns bei unserer ersten Reise noch nicht so getraut und auch nicht so abschätzen können. Darum würde ich ihn jetzt für einen absoluten Neugling nicht empfehlen, da er doch auch ziemlich ausserhalb liegt. Uns hat er aber sehr gefallen!

Fazit:

- Schöner Park
- viele verschiedene und riesige Kakteen
- toller Campground mit guten sanitären Einrichtungen

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unsere Reisen in den Staaten

dreamtiem
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Beigetreten: 24.09.2010 - 12:45
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RE: Tag 11 - Organ Pipe Cactus National Monument

Schöne Bilder :) ich mag diesen Park auch, die Landschaft mit den vielen Kakteen ist einfach was ganz besonderes. Da wir im Frühjahr da waren, blühten die riesigen Kakteen wundervoll. Den Arch Canyon Trail sind wir auch gelaufen bzw. geklettert. Schöner Reisebericht yes

Liebe Grüße
Margit

„Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden.” - Mark Twain

 

daniii_el
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Beigetreten: 11.04.2018 - 09:13
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RE: Tag 11 - Organ Pipe Cactus National Monument

Liebe Margit

Immer schön, wenn jemand im Reisebericht mitliest und einen Kommentar hinterlässt. Vielen Dank dafür. :) hoffentlich konnte ich alte Erinnerungen wecken.

Gruss

Daniel

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Beate 'road runner'
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Beigetreten: 10.11.2010 - 14:07
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RE: Tag 11 - Organ Pipe Cactus National Monument

Hallo Daniel,

Auwei, die Begegnung mit den Chollas ist ja wirklich unangenehm. Dank deiner Erfahrung, werde ich wohl im nächsten Frühjahr lange Hosen tragen.... ?

Schön, dass ihr uns an euren Erlebnissen teilhaben lasst.

Liebe Grüße,
Beate

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dreamtiem
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Beigetreten: 24.09.2010 - 12:45
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RE: Tag 11 - Organ Pipe Cactus National Monument

Hallo Daniel,

hoffentlich konnte ich alte Erinnerungen wecken.

Ohja, unsere Wüstentour war damals besonders schön, da wird man immer wieder gerne daran erinnert.

Liebe Grüße
Margit

„Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden.” - Mark Twain

 

cBerti
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Beigetreten: 25.06.2010 - 14:34
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RE: Tag 11 - Organ Pipe Cactus National Monument

Hi Daniel

du weckst bei mir wunderschöne Erinnerungen an den Ajo Drive, danke für deinen Bericht. 

Hi Beate 

Auwei, die Begegnung mit den Chollas ist ja wirklich unangenehm. Dank deiner Erfahrung, werde ich wohl im nächsten Frühjahr lange Hosen tragen.

Wir hatten, da lange Hosen mich im Sommer doch nerven, hohe Strümpfe an. Das hat eigentlich gereicht um den Chollas herr zu werden wink

Mat frëndleche Gréiss, Claude
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In the end, it’s not the years in your life that count. It’s the life in your years.

daniii_el
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Beiträge: 164
RE: Tag 11 - Organ Pipe Cactus National Monument

Ob die Strümpfe bei meinem Kick gereicht hätten, mag ich einmal bezweifeln. :D Rahel lief auch in kurzen Hosen und schaffte es ohne Probleme. Mich verfolgten die Dinger aber noch ein paar Mal. Ich hatte am Schluss sogar noch ein Teil am Rücken und am Rucksack. Woher die kamen, wissen sie nur selber.

Irgendwann müssen wir im Frühling zurück kommen. Die ganzen Bilder, wenn die Wüste blüt, sind schon noch einmal eine andere Liga.

Toll, dass ihr bei uns in Wohnmobil "eingestiegen" seid und mitliest!

Lieber Gruss

Daniel

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