Nach den beiden Nächten auf dem Two Medicine Campground ziehen wir weiter zum Saint Mary CG, um von dort den Hauptteil des Glacier NP zu erkunden. Mit unserem LKW dürfen wir hier nicht fahren, er ist ein klein wenig zu groß. Wegen der völlig überfüllten Parkplätze wäre das sowieso keine gute Idee gewesen. Es fahren kostenlose Shuttlebusse, laut Fahrplan sogar alle 15-20 Minuten vom Visitor Center, nicht weit vom Campingplatz entfernt.
Am nächsten Tag stehen wir also an der Shuttle-Haltestelle und warten. Und warten...und... Nach geschlagenen anderthalb Stunden kommt der erste Bus. Na toll, das geht ja gut los. Die Fahrerin entschuldigt sich, der Fahrplan sei nicht mehr einzuhalten, denn die Regierung habe einen großen Teil der Belegschaft entlassen und nun muss der Rest zusehen, wie er klarkommt.
Unser Ziel, den Lake McDonald, erreichen wir also viel später als geplant, aber immerhin kommen wir an. Der See ist nett mit roten Steinen im Wasser und viel los ist hier nicht, obwohl es ein großes Hotel gibt.

Um zum Trail of the Cedars zu kommen, müssen wir wieder lange auf freie Plätze im Bus warten. Auf der Westseite können wegen der überhängenden Felsen nur kleine 12-Sitzer fahren, und wenn sie voll sind, halten sie nicht, es sei denn, jemand will aussteigen. Der Zederntrail ist kurz, aber es macht Spaß, durch den Wald mit den riesigen Bäumen zu laufen.
Nächstes Ziel ist der am Logan Pass startende Hidden Lake Trail, einer der schönsten im Glacier NP. Der Weg ist sehr gut ausgebaut und entsprechend beliebt. Zusammen mit vielen anderen erreichen wir den Aussichtspunkt, wo auch einige Schneeziegen herumlaufen. Hier ist der Umkehrpunkt, denn der Weiterweg ist aus nicht ersichtlichen Gründen gesperrt. Der Parkplatz hier am Pass ist riesig, aber völlig überfüllt. Viele Autos kreisen herum in der Hoffnung, jemand möge seinen Platz räumen.



Am nächsten Tag wandern wir den Highline Trail, der ebenfalls am Logan Pass startet. Wir treffen nur wenige andere Wanderer, denn der Weg ist teilweise sehr schmal und es geht steil runter. Wer Höhenangst hat, sollte hier nicht langlaufen. Der Trail bis zum Endpunkt ist 20 km lang, so weit laufen wir nicht, sondern kehren nach 4 km um.

Wir wollen noch zu den St. Mary und Virginia Falls wandern, angeblich sehr schöne Wasserfälle mit roten Felsen. Der Wanderweg verläuft zunächst durch abgebrannten Wald, aber die Natur beginnt sich schon wieder zu erholen. An den St. Mary Falls ist viel Rummel und manche Leute versuchen irgendwie, ans Wasser zu kommen. So ganz ungefährlich ist das nicht, wenn man reinfällt, muss man schon sehr gut schwimmen können, um nicht abgetrieben zu werden.
Wir laufen noch zu den Virginia Falls, die uns besser gefallen. Hier ist kaum noch jemand und es ist himmlisch ruhig. Es gibt nicht so viele wenig besuchte Plätze im Glacier, jedenfalls nicht in der Hauptsaison.
St. Mary Falls

Virginia Falls

