Sonntag, 17.7.
Ich bin um 5 Uhr wach und frühstücke Müsli mit einem Reh, das es sich direkt hinter dem Zaun zwischen unserer Site und dem Fluß gemütlich gemacht hat.
Kurz nach 6 Uhr mache ich mich auf den Weg zum Watchman Trail. Die Sonne geht langsam auf und auf dem Weg nach oben treffe ich nur 1 Pärchen, das schon wieder auf dem Rückweg ist. Oben gibt es etwas Regen. Auf dem Weg nach unten kommen mir einige Leute entgegen und plötzlich gibt es einen Steinschlag ein paar Meter vor mir. 2 Mädels deuten nach oben und wir beobachten eine Herde Dickhorn Schafe, die es zum Trinken an den Bach zieht, der hier durchfließt.
Zurück am Womo frühstücken wir gemütlich und entdecken ein Kolibri-Nest direkt an der Site. Wenn ich die Hand ausstrecke, kann ich es fast erreichen. Wir beobachten und fotografieren die Hummingbird-Eltern dabei, wie sie ihre Kleinen füttern.
Gleichzeitig baue ich die Fahrräder zusammen, da ich zum Transport die Vorderräder ausbauen und in der Garage des Womos verstauen muss. Anders habe ich Angst, dass wir aufsetzen und die Räder beschädigen.
Wir fahren zum Visitor Center und besorgen zum ersten Mal die Junior Ranger Hefte. Die Kinder füllen alles gewissenhaft aus und sammeln später sogar Müll ein, der am Weg liegt. Leider haben wir am nächsten Morgen keine Lust, nochmal am Visitor Center anzuhalten, um den Schwur abzulegen und die Abzeichen abzuholen. Dass das cool ist und Spaß macht, und sich der Stopp gelohnt hätte, erfahren wir erst beim nächsten Park. So sind die Kids im Zion nur „Junior Ranger der Herzen“.
Nach dem Mittagessen und ein wenig Abkühlung im Virgin River fahren wir gegen 15 Uhr mit den Bikes zur Shuttle Station, wo es um die Ecke einen Fahrradständer gibt, an dem wir diese sicher anschließen können. Wir nehmen den Shuttle bis zur Endstation und wandern etwas mehr als 4 km in die Narrows hinein. Das klappt bei dem warmen Wetter hervorragend mit unseren Keen-Sandalen und je einem der mitgebrachten 4 Wanderstöcke. Anschließend nehmen wir eines der letzten Shuttles zurück zum Campground. Natürlich waren wir nicht allein unterwegs, aber die Narrows Abends zu machen, war offensichtlich eine gute Entscheidung, denn von Menschenmassen, wie in vielen Berichten, konnte nicht die Rede sein. Das würde ich jederzeit wieder so machen.
Ein Permit für Angels Landing haben wir übrigens bei der Verlosung nicht bekommen für einen Time Slot während unseres Aufenthaltes. Wobei wir uns für die day before lottery nicht beworben hatten, weil wir da gar keinen Kopf für hatten. Ein Grund, wiederzukommen und mehr Zeit im Zion zu verbringen!
