Um kurz nach 7 Uhr wurde der Kaffee gekocht und dann mit Speck und Ei gefrühstückt. Anschliessend sind wir runter zum Pend Oreille River und haben im Anschluss noch einen Rundgang am Campingplatz gemacht, der darüber informierte, dass dieser Ort schon lange, direkt nach der Eiszeit, besiedelt war und wie Archäologen in Zusammenarbeit mit den hiesigen First Nations (Kalispel) die Geschichte um diese Gegend ergründen und erklären.
Gegen 11 Uhr brachen wir dann auf und fragten beim Camp Host noch nach, ob er wüsste, wo die nächste Dumpstation sei. Leider nein, also beschlossen wir, dass unsere nächste Übernachtung an einem privaten Campground stattfinden sollte. Wir hatten uns schon den Winchester RV Park bei Republic ausgesucht, weil er klar Full Service bietet und noch dazu eine Laundry und einen kleinen Shop, in dem wir unsere Toilettenchemikalien nochmals auffüllen konnten. Netter Nebeneffekt war, dass hier im Juni noch keine Saison war und wir so die Übernachtung für 27 Dollar bekommen hatten.
Nachdem wir den Pend Oreille River überquert hatten, nahmen wir statt des Hwy 20 die landschaftlich schönere Route mitten durch den Colville National Forest, den Flowery Trail. Dieser belohnte uns mit einigen sehr schönen Ausblicken, einer ordentlichen Strasse und so gut wie keinem Verkehr. So fuhren wir dahin, bis wir bei Chewelah auf den Hwy 395 bzw. 20 stießen, dem wir nach Norden folgten. Bei Kettle Falls querten wir den großen Columbia River und fuhren eine weitere Höhenstrasse in Richtung Westen. Kurz bevor wir den Sherman Pass bei knapp 1700m Höhe erreichten, machten wir eine Pause am Sherman Pass Overlook. Hier lag einiges an heruntergefallen Ästen auf dem Parkplatz und noch dazu war es zwar sonnig, aber frisch. Wir liefen eine kurze Runde zum Lookout und dann wieder zurück zum Wohnmobil, wo wir erstmal eine Dose Hühncheneintopf heiß machten und verputzten. Einen weiteren Halt machten wir an der White Mountain Fire Aussicht. Hier hat man einen ganz guten Überblick wie 1988 ein Waldbrand innerhalb kürzester Zeit gute 8000 ha Wald vernichtet hat. Der nachwachsende Wald erscheint in verschiedenen Grüntönen, je nach Alter der Bäume und Sträucher. Im Anschluss ging es wieder talwärts in Richtung Republic. Bevor wir jedoch dort ankamen, nahmen wir den Hwy 21 für einige Meilen in Richtung Norden um zum Winchester RV Park zu kommen. Der günstige Preis für die Site wurde leider ein wenig dadurch getrübt, dass wir für 24 Dollar die Toilettenchemie kaufen mussten und so landeten wir am Ende dann doch bei mehr als 50 Dollar. Der Platz ist allerdings auch sehr gepflegt und schön angelegt, einen Deutschen in zweiter Generation gibt's hier auch, nämlich Schäferhund Otto, dessen Mutter direkt aus Deutschland stammte. Mir wurde allerdings versichert, dass Otto kein Deutsch mehr verstehe...
Nachdem wir eingeparkt hatten, kochten wir Kaffee und bald darauf machten wir auch schon Abendessen in Form von Kartoffeln, Bacon und Maiskolben. Unsere Kleine übte derweil fleißig krabbeln, kreischen und grummeln. Es wurde noch eine Maschine mit Wäsche angeworfen, das sollte dann das letzte Mal gewesen sein, dass wir in diesem Urlaub waschen müssen, denn in genau einer Woche würden wir schon wieder im Flugzeug Richtung Frankfurt sitzen; schwer zu glauben.
