Kurz nach 7.30 Uhr standen wir auf. Es war schon angenehm mild und so konnten wir draussen frühstücken. Nachdem der Abwasch erledigt war und wir alle die Morgentoilette hinter uns gebracht hatten, fuhren wir gegen 9 Uhr los. Die Fahrt führte uns über den Highway 25 in Richtung Denver. Je näher wir der Stadt kamen, umso dichter wurde der Verkehr und als dann auch noch eine Anzeige darüber informierte, dass 2 Meilen weiter ein Fahrzeug brennt und man deshalb mit Stau rechnen müsse, waren wir froh, dass wir kurz vorher die Ausfahrt nehmen konnten. Denn bevor wir unseren letzten Campground ansteuerten, wollten wir noch den Red Rocks Park mit seinem Amphitheatre besichtigen. Wir wussten nicht so recht, wo wir parkieren sollten, da es viele verschiedene Parking lots gab. Mit dem Upper South Lot erwischten wir einen, der relativ nahe am Theater lag und der über eine spektakuläre Rampe ins Theater führte. Bei dieser Hitze waren wir froh, dass wir nicht weit laufen mussten.
Schon die paar Schritte vom Parkplatz zum Amphitheater waren richtig eindrücklich. Der rote Stein leuchtete in der Sonne mit dem blauen Himmel um die Wette. Als wir dann die Seat-Area erreichten, waren wir hin und weg. Die roten Felsen rundherum und von weiter oben dann der Blick auf Denver Downtown am Horizont über der Bühne waren einfach atemberaubend! Schade, dass es unser letzter Abend war, zu gerne hätten wir hier ein Konzert miterlebt. Das Amphitheater fasst über 9'500 Leute und es spielten schon Bands wie die Beatles oder Sting auf dieser Bühne, aber auch weltbekannte Philharmonien.
Nicht nur Touristen waren an diesem morgen hier im Theater zu sehen, sondern lustigerweise vor allem auch Einheimische, die das Theater als Trainingsplatz benutzten. Das hatten wir nicht erwartet. Die einen joggten von unten nach oben (oder umgekehrt) jeder einzelnen Stufe bzw. Sitzreihe entlang, andere rannten von oben rückwärts mit jedem Schritt eine Stufe nehmend hinunter oder kriechten sogar auf allen vieren und wieder andere platzierten einfach ihre Matte auf einer Stufe und machten da Yoga. Schon das Treiben allein wäre es wert gewesen, hier einen Stopp einzulegen. Dass wir dabei noch einen so tollen Ort sehen durften, machte es unvergesslich.
Als wir vom Parkplatz wegfuhren entdeckten wir kurz danach leider etwas zu spät den Abzweiger in die Red Rocks Park Road. Auf mein Drängeln hin, wendete mein Mann und fuhr zurück, damit wir über die zwar kurze, aber sehr schöne Park Road fahren konnten.
Vom Lower South Parking Lot hat man einen schönen Blick auf das zwischen den roten, grossen Felsen schon fast klein wirkende Theater.
Gerne hätte ich in diesem Park noch mehr Zeit verbracht und wäre den einen oder anderen Trail gelaufen. Doch dazu fehlte uns etwas die Zeit und war es auch zu warm.
Auf dem Weg zum Campground hielten wir zum letzten mal bei einem Walmart an. Mein Mann wollte noch einen Rucksack kaufen, den er in einem anderen Walmart gesehen hatte und die Jungs wollten nochmals ein Dr. Pepper.
Damit wir dies für die Abgabe am nächsten Tag schon erledigt hatten, tankten wir und wollten das Propan noch auffüllen. Das war jedoch gar nicht so einfach. An den Tankstellen, wo wir nachgefragt hatten, gabs nur Propan-Flaschen. Also fuhren wir auf den Campground, in der Hoffnung, dass wir da auffüllen können. Leider war dies nicht der Fall, aber wenigstens sagte uns der nette Herr im Campground-Office, wo wir welches bekommen können. Obwohl es schon 14 Uhr war (und wir alle Hunger hatten) entschieden wir uns, die 15-minütige Fahrt noch unter die Räder zu nehmen. Wir wollten nicht das Risiko eingehen, dass wir am nächsten Tag noch dem Propan hinterherrennen müssen. Allzu viel mussten wir nicht nachfüllen (es kostete nur 14 Dollar), denn wir haben während den ganzen 4 Wochen gerade mal knapp die Hälfte des Propans verbraucht. Und das, obwohl wir täglich gekocht hatten und auch immer mal wieder Wasser erwärmten zum duschen.
Während ich im Laden das Propan bezahlte, hatten meine Männer bereits einen Taco Bell in der Nähe ausfindig gemacht, wo sie unbedingt nochmals hinwollten. Also fügte ich mich und wir genossen zum letzten Mal einen feinen Burrito.
Um 15.45 Uhr kamen wir auf dem Cottonwood Campground im Chatfield State Park an und fingen sofort an zu Packen. Es musste nicht nur alles einfach in die Koffer, sondern wir mussten auch sicherstellen, dass 1. alles Platz hat und 2. kein Koffer mehr als 23kg wiegt. Eine echte Herausforderung!
Als wir dann soweit alles eingepackt hatten, was wir nicht mehr brauchten, nahmen wir ein kurzes letztes Aperöli (leider nur noch mit ein paar wenigen brösmeligen Chips ohne Salsasauce) und starteten dann mit Kochen bzw. Grillieren. Leider begann es wie am Tag zuvor zu regnen, so dass wir unser letztes feines Fleisch mit den Teigwaren und Salat wohl oder übel im Camper essen mussten. Schade... mit Blick auf den See hätte es draussen ein würdiges Abschluss-Abendessen werden können. Nach dem Abwasch und dem letzten Cheesecake gingen wir bald ins Bett.