Wir schlafen wieder aus heute und fahren gegen 9 Uhr los. Noch ein kurzer Stopp am Grandview Point, einen letzten Blick auf den Grand Canyon und dann verlassen wir den Grand Canyon National Park Richtung Westen - unser heutiges Ziel: Lees Ferry.
So wirklich ausgeschildert ist der Weg nach Lees Ferry nicht. Aber mit Navi klappt es problemlos und endlich sehen wir am Strassenrand eine Haltestellte mit Infosschildern zu Lees Ferry. Wir stoppen kurz um zu checken, ob wir Gebühren zahlen müssen. Den Infoschildern entnehmen wir: Lees Ferry liegt innerhalb der Glen Canyon National Recreation Area und der Besuch ist damit kostenpflichtig. Allerdings ist der «Eintritt» im Beautiful America Pass enthalten und so brauchen wir nichts für den eigentlichen Eintritt zu bezahlen. Was uns nicht ganz klar ist, ob man hier auch schon für Camping bezahlen könnte/müsste. Aber das wär ja dann ganz schön blöd, falls der Campground voll belegt ist. Der Campground hier ist FCFS, eine Reservation im Vorfeld war also nicht möglich. Also fahren wir lieber erst mal zum Campground.
Am Campground angekommen sehen wir dann, dass man direkt hier vor Ort zahlen kann. Eifach bei der Einfahrt zum Campground einen Zellte mitnehmen, eine Site auswählen, dann Zettel ausfüllen, den dafür vorgesehenen Teil des Zettels abreissen und am Pfosten der gewählten Campsite befestigen und den restlichen Zettel zusammen mit dem Geld in den Umschlag stecken und vorne beim Eingang in den "Briefkasten" einwerfen. Der Platz ist schon gut gefüllt aber wir finden noch ein schönes Plätzchen mit der Site 51 mit Blick auf den Colorado River. Leider zickt der Slideout wieder rum, trotz dem Tipp mit dem Generator und so heisst wieder Reseten…das nervt Wir wollen aber ohnehin noch zur Rangerstation fahren und uns über Wetter und Flashflood Gefahr erdkundigen für unsern Hike morgen im Cathedral Wash. Da kommt aber grad der Ranger angefahren und so können wir das gleich hier vor Ort erledigen. Er meint die Wanderung ist problem-/gefahrenlos möglich, es hat seit Wochen keinen Tropfen geregnet. Bei dieser Gelegenheit fragen wir auch noch grad nach der aktuellen Zeit. Hier rund um die Region Page wechselt die Zeit ja zwischen Arizona und Utah und bei den Navajos ist es zum Teil wieder anders ….völlig verwirrend und wir haben auch keinen vernünftigen Handyempfang hier, um das im Netz abzuchecken. Der Ranger erklärt uns, dass wir hier in Lees Ferry nicht dieselbe Zeit wie in Page haben, sondern eine Stunde voraus sind. Wir fragen auch noch, ob er denn weiss, wie es mit der Zeit bei den Navajos für den Besuch des Antelope Canyon aussieht – er glaubt das sie dort dieselbe Zeit haben wir im Page – ist aber auch unsicher. Das müssen wir also dann noch klären vor Ort in Page.
Jetzt machen wir uns aber erst mal auf den Weg runter zum Strand am Colorado River. Hier geniessen wir ein paar Stunden in der Sonne und im Sand. Ausser uns sind nur wenige andere Besucher und der ein oder andere Fischer hier und die meisten bleiben auch nicht lange….obwohl es wirklich sehr schön ist hier unten. Natürlich lassen wir uns den Sprung ins kühle (oder besser gesagt saukalte) Nass nicht nicht nehmen Mein Mann nimmt das mit dem Sprung allerdings etwas zu wörtlich. Kopf voran stürzt er sich in die «Fluten» und als er wieder auftaucht, ist seine korrigierte Sonnenbrille weg….Ohhhh NEIIIIIIN Ohne Sehkorrektur sieht er ungefähr so viel wie ein Maulwurf «Los tauch sofort nach dem Ding!» ruf ich ihm zu. Gesagt getan und tatsächlich findet er die Brille….nur leider hat die Brille den Sprung nicht unbeschadet überstanden und ist in der Mitte auseinander gebrochen. Nicht verzagen Mama fragen...mit Duct-Tape lässt sich (fast) alles reparieren (hatte ich zumindest gelesen) Als ich das Duct Tape damals noch von der Schweiz aus im Walmart vorbestellt hatte, meinte mein Mann ja noch "wozu wir den sowas brauchen würden"...spätestens jetzt wusste er es. Die Brille hat den ganzen restlichen Urlaub (und das waren ja immerhin noch mehrere Wochen zu diesem Zeitpunkt) mit dem Duct-Tape gehalten – auch wenn wir das Tape hin und wieder ersetzten mussten…aber es hat funktioniert Zwischenzeitlich hat sich ein Fliegenfischer in den Fluss gestellt….in kurzen Hosen…wir können's kaum glauben, der steht da dann auch richtig lange…mir tun die Beine nur schon vom zuschaun weh….unglaublich wie man es in der Kälte ohne «Fischerhosen» aushalten kann….aber er kann! Uns ist das Wasser schnell mal zu kalt und so geniessen wir einfach nur den Strand, die schöne Aussicht und die Ruhe. Allerdings ist mittlerweile ein ziemlich heftiger Wind aufgekommen. Heftige Böen fegen über den Sand. De Kids finden’s Klasse und versuchen mit Ihren Handtüchern davon zu fliegen. Wir Grossen finden’s dann aber irgendwann nicht mehr ganz so lustig…wir werden regelrecht gesandstrahlt und das tut teilweise fast schon weh Also geht’s dann irgendwann zurück zum Womo – und hier heisst dann erst mal duschen….oh Mann...der feine Sand ist an Orte hingelangt von denen ich gar nicht wusste, dass es die gibt...haha
Mein Mann hat zwischenzeitlich Schmerzen am Arm bekommen. Er glaubt ihn habe irgendetwas in den Ellenbogen gestochen und das habe sich entzündet. Der Ellenbogen ist dann auch tatsächlich rot und geschwollen und eine rote Linie geht von der geschwollenen Stelle weg. Noch sehen wir das aber ganz entspannt und so machen wir mal Fenistil drauf. Die Kids sind derweil mit Hausaufgaben beschäftigt. Ich sichere mal die bisher schon tausenden Fotos auf meinem Laptop und bemerke, dass ich irgendwo wohl meinen Polfilter (fürs Handy) verloren habe…so ein Sch….hatte ich mir extra für die Reise gekauft…naja hilft nichts…müssen die Bilder halt ohne Polfilter toll werden.
Zum Abend essen gibt’s Fajitas …der Wind tobt und Draussen essen ist nicht angesagt. Bevor wir ins Bett gehen, wird beim Abwasch noch kurz ein Glas zertrümmert…Scherben bringen Glück…oder doch nicht...? Jetzt gehen wir erst mal ins Bett und dabei lassen wir die Fenster ein bisschen offen, so zieht’s schön durch und es wird nicht zu heiss im Womo…denn hier in Lees Ferry ist es ganz schön warm. Das dabei natürlich auch Sand ins Womo gelangt, nehmen wir wohl oder übel in Kauf.
Liebe AnnSchi,
das ist ja idyllisch da unten am Fluss!
Das mit der Brille ist ja mega-ärgerlich, aber wie klasse, dass ihr sie wiedergefunden habt und reparieren konntet.
Hoffentlich wird das mit dem Arm nicht schlimmer!
LG Inga